Reifeschleier
Die natürlichen Rohstoffe des Linoleums, genauer die stofflichen Eigenschaften der trocknenden Öle können zu einer leichten Gelbfärbung führen, dem sogenannten Reifeschleier. Am auffälligsten ist das Phänomen bei hellen Schattierungen. Je nach Belagstönung ist die farbliche Veränderungen unterschiedlich auffällig: Blau und Grau verschieben sich in Richtung Grün, beide in Richtung Gelb. Auf manchen gelblichen Rottönen ist der Reifeschleier gar nicht erkennbar.
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Grund dafür sind zu 95 Prozent Belichtungsvorsprünge, beispielsweise wenn Linoleum erst im Freien und dann im Gebäude zugeschnitten wird. Dadurch haben die draußen bearbeiteten Bahnen einen Belichtungsvorsprung, der sich in einem veränderten Farbton äußert. Der gleiche Effekt entsteht, wenn Verlegearbeiten in hellen, sonnigen Räumen am Wochenende unterbrochen wurden. Aufgrund des Belichtungsvorsprungs passt die verlegte Ware in der darauffolgenden Woche nicht mehr zu der noch zu verlegenden. Wie schnell der Belichtungsvorsprung durch die Raumbeleuchtung abgebaut wird, lässt sich nur durch eine Versuchsanordnung klären, indem etwa mehrere Proben jeweils halbseitig bedeckt unterschiedliche Lichtintensitäten ausgesetzt und nach mehreren Tagen verglichen werden.
Bei Lichteinwirkung verschwindet der Reifeschleier. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Lichtintensität ab. Um etwa 80 Prozent zu beseitigen, braucht die Mittagssonne im Freien rund eine Stunde; verhangener, nicht zu düsterer Mittagshimmel rund drei Stunden. In Gebäuden, die vergleichsweise dunkel sind, kann es dagegen selbst bei „guter“ Beleuchtung Wochen dauern, bis der gleiche Effekt erreicht ist. Um eine objektive Farbauswahl treffen zu können, empfehlen die Anbieter, die Linoleum-Muster der Kollektionen für einige Stunden dem Tageslicht auszusetzen, besser noch dem Sonnenlicht.
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