Sonderform: Inlaid-Linoleum
Inlaid-Linoleum ist eine Linoleum-Sorte mit einem gleichmäßig durch die gesamte Dicke des Belags gehenden mehrfarbigen Muster. In Mengen hergestellt wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Für die Architekten der Zeit - Peter Behrens, Bruno Paul, Albin Müller, Josef Hoffmann, Henry van de Velde, Richard Riemerschmidt u.a. - war das Entwerfen von Linoleummustern eine kreative Fingerübung.
Gallerie
Inlaid-Linoleum wurde aus Waltonzement unter Beimengung von Holzmehl, Farb- und Füllstoffen (inlaid = engl. eingelegt, eingefüllt) hergestellt. Verschiedene, sehr feinkörnige Linoleumgrundmassen wurden durch Zinkblechschablonen, die mit mustergemäßen Durchbrechungen, das heißt mit kleinen Löchern versehen waren, einzeln auf das Juteträgergewebe aufgetragen und zu der jeweils gewünschten buntfarbigen Linoleumbahn zusammengeschichtet. Anschließend wurde die Grundmasse auf einer hydraulischen Flachdruckpresse, der „Inlaid-Presse“, zusammengepresst. Es folgte das „Glätten“ in einer zweiten Flachdruckpresse. Die Musterseite des Linoleums wurde dabei mit festem Paraffin eingerieben oder mit Paraffinöl bestäubt und nachgeglättet.
Da das Muster durch die gesamte Dicke der Linoleumbahn verlief,
ging der Mustereffekt auch bei starker Abnutzung des Belags
nicht verloren. Als Muster wurden meist feine geometrische oder
florale Elemente, oft auch architektonische Flächenmuster in zwei
oder mehreren Farben oder vielfarbige teppichartige Motive gewählt
- „Perserteppiche“ hatten bis zu 18 Farben.
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