Technologiezentrum in Bielefeld
Mechatronische Beschläge
Aushängeschild und Wegweiser zugleich soll es sein, das sanierte und erweiterte Schüco Technology Center (STC) in Bielefeld. Unter Einsatz aktuell verfügbarer, energiesparender Techniken will der Bauherr damit ein Zeichen für umweltbewusstes Bauen setzen. Die Planung übernahm das Bielefelder Architekturbüro Wannenmacher und Möller.
Gallerie
Drei Nutzungsbereiche sind in dem Gebäude zusammengefasst: ein Prüfzentrum, ein Schulungszentrum mit Lehrwerkstätten und ein Gastronomiebereich. Die Architekten organisierten die Raumfunktionen neu: Der ehemalige Ausstellungsraum wurde zur Kantine umgenutzt, die Büros räumlich von den neu entstandenen Schulungsräumen getrennt und vor den Seminarräumen befindet sich jetzt ein gläsernes Foyer. Seit der Umbaumaßnahme wird die Kantine über eine separate Sichtbetontreppe erschlossen.
Trotz hoher Transparenz weist das Gebäude eine gute Energiebilanz auf. Den Hauptbeitrag zur Wärmeerzeugung liefern zwei Wärmepumpen die über 20 Erdsonden den Grundwärmebedarf des Gebäudes decken. Unterstützt werden sie durch 168 m² Solarkollektoren auf dem Dach des Hauses, die im Sommer eine Absorptionskältemaschine betreiben. Diese stellt von April bis Oktober die erforderliche Kühlleistung zur Verfügung. Ein kleiner Anteil der Stromversorgung wird durch 28 Photovoltaikmodule erzielt, die in die nach Süden orientierten Sheddächer integriert sind. Durch ihre Semitransparenz lassen sie ausreichend Tageslicht in die darunter liegenden Räume, sorgen jedoch gleichzeitig für eine Verschattung. Rechnerisch weist das Gebäude nach dem Umbau einen etwa halbierten CO2-Ausstoß auf.
Beschläge
Die zur Karolinenstraße gelegene Westfassade war bereits vor der
Sanierung nahezu voll verglast und wies entsprechende
Überhitzungsprobleme auf. Mit der Erweiterung wurden die alten und
neuen Fassadenteile über einen außen liegenden Sonnenschutz aus
kupferfarbenen vertikalen Lamellen zusammengefasst. Um eine
ausreichende Tageslichtversorgung auch bei geschlossenem
Sonnenschutz zu sichern, sind die insgesamt 350 Lamellen zu 30
Prozent gelocht.
Über 1.260 m² beträgt die transparente Außenhautfläche des Gebäudes, deren Verglasungen bis zu 4,50 m hoch sind. Zwei verschiedene Fenstersysteme kamen zur Anwendung: Motorisch betriebene Parallelausstell-Fenster und Drehkippfenster. Diese sind mit mechatronischen Beschlägen ausgestattet und ermöglichen eine Verschlussüberwachung über Magnetschalter. Die Öffnung der Fenster kann auf verschiedene Arten erfolgen: manuell über einen Griff, über die Bus-Technologie per Raumtaster, PC und einem Control-Panel oder per Funkbedienung.
Die Notausgangstüren sind mit Obentürschließer und Raffstores versehen, die mit
einem Notraffsystem ausgerüstet sind, um den Fluchtweg im
Gefahrenfall schnell freizugeben. Die Mechanik des Systems befindet
sich an der Oberschiene der Raffstoreanlage. Über einen Hebel mit
Seilzug wird die Seilabspannung über einen speziellen
Klemmmechanismus an den Spannwinkeln automatisch entriegelt. Der
Store kann so in Sekunden hochgezogen werden.
Bautafel
Architekten: Wannenmacher + Möller, Bielefeld
Projektbeteiligte: Joachim Oehme + Partner, Bielefeld (Bauleitung); Prinz + Pott, Bielefeld (Tragwerksplanung); Ingenieurbüro Horst Grunenberg, Alsdorf (TGA); HPP West, Beratende Ingenieure, Bielefeld (Brandschutz); Michael Wewers, Lage (Solartechnik); Knaup Metallbau, Rheda-Wiedenbrück und K+W Metallverarbeitung, Hille-Hartum (Metallbau)
Bauherr: Schüco International, Bielefeld
Fertigstellung: 2007
Standort: Karolinenstraße 15, Bielefeld
Bildnachweis: Schüco, Bielefeld und Csaba Mester, Bielefeld
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