Drehkippbeschläge für Fenster und Fenstertüren
Aufbau, Funktion und Anwendung
Sie mögen zwar klein und zuweilen unauffällig gestaltet sein, sind aber allgegenwärtig und in der Baubranche unverzichtbar: Drehkippbeschläge. Die kleinen Bauteile ermöglichen das Öffnen und Kippen von Fenstern und Fenstertüren mit nur einer Handbewegung. Der Griff erlaubt es, das Fenster in eine Drehbewegung oder eine Kippstellung zu bringen und eignet sich für lotrecht eingebaute Fensterflügel aus Holz, Kunststoff, Aluminium oder Stahl.
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Anwendungsbereiche und Aufbau
Insbesondere im Wohnungs- und Objektbau finden sich
Drehkippbeschläge aufgrund ihrer Funktionalität und einfachen
Bedienung auch an Terrassen- und Balkontüren. Sie bieten dabei
variable Lüftungsoptionen – von vollständigem Verschluss bis zur
begrenzten Öffnung. Eine fixierte Offenstellung von Fenstern und
Fenstertüren ist nur mit feststellenden Zusatzbeschlägen möglich.
Zur Steigerung der Einbruchhemmung sind auch abschließbare und
objekttaugliche Fenstergriffe erhältlich. Ein handelsüblicher
Drehkippbeschlag besteht aus mehreren präzise aufeinander
abgestimmten Bauteilen:
- Getriebe mit Handgriff bzw. Olive
- Eckumlenkung
- Schere mit Scherenlager
- Drehkipplager
- Kipphalter
- Riegel
- Schließplatte
- Schubstangen
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Verdeckte Bauteile
Moderne Systeme setzen auf verdeckt liegende Beschläge, bei denen nur Griff und Bänder sichtbar sind. Die übrigen Komponenten verschwinden im Fensterprofil oder Profilkanal, was nicht nur ästhetische Vorteile bringt, sondern auch das Risiko mechanischer Schäden verringert.
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Funktionsweise: Verschluss-, Kipp- und Drehstellung
Drehkippbeschläge bieten drei wesentliche Positionen, die über eine Drehbewegung des Griffs einstellbar sind: die Verschlussstellung, die Kippstellung und die Drehstellung. Die Einstellungen des Griffes und des Fensters können je nach Hersteller und gewünschtem System variieren.
- Verschlussstellung: In der Verschlussstellung wird durch eine Drehbewegung des Griffs im Uhrzeigersinn der Riegelmechanismus aktiviert: Die Schubstangen lösen die Riegelbolzen in den Schließplatten aus, die Schere wird verriegelt und der Flügel formschlüssig mit dem Blendrahmen verbunden. Der Flügel wird fest an die Mitteldichtung gepresst, sodass das Fenster geschlossen ist und die bauphysikalischen Anforderungen an Dichtung und Dämmung erfüllt werden.
- Kippstellung: Die Kippstellung wird durch eine Drehbewegung des Griffs entgegen dem Uhrzeigersinn aktiviert. Diese Bewegung löst über die Schubstangen die Riegelbolzen in den Schließplatten und entriegelt den Beschlag an Schere und Rahmen. Der Riegelschieber greift in den Kipphalter ein, und der Flügel kann aus der Lotrechten in eine begrenzte Kippstellung geneigt werden, wobei die Schere die Neigung begrenzt.
- Drehstellung: Um die Drehstellung zu aktivieren, wird der Griff häufig in die Mittelstellung gebracht. Hierbei bleibt die Schere verriegelt, während die Riegelbolzen und der Riegelschieber entriegelt sind – der Flügel lässt sich somit durch Drehen öffnen und aufschwenken. Moderne Drehkippbeschläge verfügen über eine Fehlbedienungssperre, die verhindert, dass der Griff direkt aus der Kipp- in die Drehstellung bewegt wird. Diese Sperre sichert den Flügel, da er andernfalls nur am unteren Band hängen würde und zu Boden fallen könnte.
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Nutzung und regelmäßige Wartung
Der sichere Betrieb von Drehkippbeschlägen setzt eine bestimmungsgemäße Nutzung und regelmäßige Wartung voraus. Hindernisse im Kippbereich, Windstöße oder Zusatzlasten auf dem Fensterflügel können die Beschläge belasten und Schäden verursachen. Zudem können Schmutzpartikel und Steinchen im Falzbereich die Dichtung beschädigen oder den Beschlag beeinträchtigen. Hersteller geben daher spezielle Wartungsintervalle vor, um die Funktionsfähigkeit und Lebensdauer der Beschläge zu sichern – eine Maßnahme, die wesentlich zur Langlebigkeit und Zuverlässigkeit eines Fenstersystems beiträgt.
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