Metalle im Treppenbau
Im Treppenbau gehören Stahl und Edelstahl zu den am häufigsten verwendeten Materialien. Außerdem kommen noch andere Metalle und Halbzeuge zum Einsatz (vorwiegend im Wohnbereich), die wir in diesem Beitrag der Vollständigkeit halber aufgeführt haben, obwohl sie in notwendigen Treppenhäusern nicht verwendet werden dürfen, bzw. nur unter Ausnahmegenehmigungen.
Gallerie
Stahl
Stahl kommt beim Treppenbau in vielfältiger Weise zum Einsatz:
angefangen beim Tragwerk (z.B. Hohlprofile, Profilstähle als
Wangen
oder Holme), über die Stufen (Trittstufen oder Faltwerke) bis hin
zu den Geländern (z.B. Füllung aus Stahlblech, Stahlprofile) und
Handläufen. Einen Anteil Jachttechnik findet sich noch bei
Geländern, die mit Seilen und entsprechenden Spannvorrichtungen aus
dem Bootsbau wie Wantenspannern, Kauschen, Pressfittings
ausgestattet sind. Hier haben die Schüler Le Corbusiers, der über
die Grenzen der Architektur schaute und den Schiffs- und
Flugzeugbau als vorbildlich betrachtete, entscheidend an der
Verbreitung dieser sehr materialsparenden Lösungen Anteil genommen.
Wegen des Leitereffekts ist auf waagrechte Ausführungen bei
Anwesenheit von Kindern zu verzichten. Durch Verkröpfen des
Handlaufs nach innen, bzw. komplettes Neigen des Geländers nach
innen kann das Überklettern erschwert werden.
Baustahl muss auf jeden Fall gegen Rost geschützt werden. Bei innen liegenden Treppen genügen meist ein Rostschutzgrundanstrich oder rostunterbindende Lacke. Sämtliche nachträgliche Verletzungen und Schweißnähte sind ebenfalls gegen Rost zu schützen. Dies gilt insbesondere natürlich für Außentreppen, die der Witterung ausgesetzt sind. Einfache Lacke reichen hier nicht mehr aus, da sie durch längere Frost- oder Hitzeperioden abplatzen können. Hier ist üblicherweise eine Feuerverzinkung Standard, z.B. für Industrietreppen, die zusätzlich Gefahrenstoffen ausgesetzt sein können. In der Regel wird Stahl wegen der vielen Verfärbungen durch Schweißen oder Anwärmen mindestens zweifach lackiert, bei entsprechender Vorfertigung können die Bauteile auch einbrennlackiert werden.
Edelstahl
Die Widerstandsfähigkeit gegen viele Einflüsse, z.B. der Witterung
oder dem Kontakt mit Säuren, haben Edelstahl zu einem fast
wartungsfreien Material in der Industrie gemacht. Zudem macht ihn
seine glatte, leicht zu reinigende Oberfläche im Hygienebereich von
Gastronomie, Lebensmittelindustrie und Krankenhäusern
unverzichtbar. Über den Umweg der Küchenausstattungen gelangte
dieses relativ teure Material auch in den Wohnbereich. Im
Unterschied zu den pflegeaufwendigeren Stahloberflächen gibt es
Edelstahl auch in rostfreier Ausführung. Edelstahl wird meist dann
eingesetzt, wenn er ohnehin aus hygienischen Gründen erforderlich
ist oder wenn starke Bewitterung den Einsatz erforderlich macht.
Insbesondere als Handlauf wird Edelstahl aufgrund seiner kühlen,
leicht zu reinigende Oberfläche sehr oft verwendet.
In der DIN EN 10088-1 Nichtrostende Stähle - Teil 1: Verzeichnis der nichtrostenden Stähle sind alle nichtrostenden Stahlsorten mit einer zugeordneten Werkstoffnummer (z.B. 1.4404 und ggfs. dem Kurznamen, entsprechend X2CrNiMo17-12-2, der Angaben zur chemischen Zusammensetzung macht) spezifiziert. Nicht jeder Edelstahl ist automatisch rostfrei.
Eisen
Vornehmlich im Bereich des Denkmalschutzes werden geschmiedete
Eisengeländer mit oder ohne Lackierung eingebaut. Dieses sehr
schöne Material wird überwiegend von Kunstschlossern
verarbeitet.
Aluminium
Alu ist wegen seiner geringen Trägheitsmomente als tragende
Konstruktion nicht anzuwenden, da der Kostenaufwand in Relation zum
Effekt zu hoch ist. In Kombination mit Stahlinnenkernen wird das
Tragverhalten besser, der Preis steigt ebenso. So bleibt die
Anwendung auf Geländerfüllungen (Lochbleche etc.) und Handläufe
beschränkt. In Anlehnung an die sehr leichten transportablen
Leitern von Extrembergsteigern wären hier mit zusätzlichen
Seilverspannungen sicher noch technische Fortschritte möglich.
Messing
Messing findet ebenfalls nur als Handlauf oder als Geländerfüllung
Anwendung, vor allem dann, wenn der warme Ton im Objektbereich
gewünscht wird. Das relativ weiche Material ist allerdings ebenso
wenig gegen Verformungen gefeit wie Aluminium. Messingprofile und
Bleche gibt es in relativ kleinen Variationen: meistens
Winkelprofile oder Bandeisen.
Kupfer und Blei
Diese beiden Materialien werden wegen der gesundheitsgefährdenden
Ablösungen (Grünspan, Bleivergiftung) bei Hautkontakt nicht im
Greifbereich angewendet, insbesondere dann nicht, wenn Kinder
anwesend sind.
Halbzeuge aus Metall
Als Halbzeuge werden alle Industrieprodukte bezeichnet, die für
weitere Fertigungen im Ausbau notwendig sind, ohne als solche
konstruktiv mitzuwirken. Im Treppenbau sehr häufig als Stufen oder
Geländerfüllungen angewandte Halbzeuge aus Stahl sind: Gitterroste,
Lochbleche, Streckmetalle, Trapezbleche mit Einschränkung auf den
Industriebau, profilierte Bleche oder Prägebleche wie Riffelblech
etc., Gussteile und Drahtgewebe. Außer den Gitterrosten sind alle
anderen Stufenbeläge nur durch Prüfzeugnis im Einzelnachweis als
Haupttreppen einzubauen.
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