Betontreppen
Der Baustoff Beton war bereits den Römer bekannt (Opus Caementitium ca. 2. Jahrhundert v. Chr.), seine wirklich große Bedeutung erreichte er aber erst als Eisenbeton Ende des 19. Jahrhunderts. Mit den Architekten der Moderne im 20. Jahrhundert wurde er zum am häufigsten verwendeten Baustoff im Treppenbau. Das Material (Beton und Stahlbeton) lässt sich vielfältig formen, sodass nahezu jede erdenkliche Treppenform machbar ist, vorausgesetzt, es kann eine entsprechende Schalung gebaut werden.
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Auch die Brandschutzanforderungen führten dazu, dass Beton bei
notwendigen Treppen und Treppenhäusern von Bauten mit mehr als zwei
Wohneinheiten zum Baustoff schlechthin avancierte. Bei diesen
Gebäuden muss die Widerstandsfähigkeit der Treppentragkonstruktion
gegen Feuereinwirkung mindestens eine halbe Stunde (F30)
überdauern. Aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung aus
Zement, Wasser und Zuschlägen erfüllt Beton, ohne zusätzliche
Maßnahmen wie Schutzanstrichen oder Bekleidungen, die
Feuerwiderstandsklassen von F30 bis F180.
Im Geschosswohnungsbau ist besonders auf die saubere Ausbildung der
Treppenauflager auf den Decken zu achten, damit die Anforderungen
an den Trittschall erfüllt werden. Schallschutzkörbe mit
Styroporeinlagen oder Neoprenauflager trennen dabei die statischen
Systeme voneinander und vermeiden die Schallübetragung. Der
seitliche Abstand der Treppen zu den Wohnungstrennwänden muss
ebenfalls gewährleistet sein.
In der DIN 1045 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Spannbeton sind die für den Baustoff wesentlichen Forderungen
festgelegt, die auch Massivtreppen betreffen, wie z.B.
Druckfestigkeiten, Zuschlagsstoffe etc. Wesentliches Merkmal des
Betons ist seine homogene Verbindung mit dem Baustoff Stahl, das
ihn erst zu einem drucksteifen und zugfesten Baustoff macht. Unter
dieser Voraussetzung ist auch ein wesentliches Kriterium, wie weit
der korrosionsempfindliche Stahl vom Beton überdeckt wird.
Insbesondere bei Außentreppen ist dies zu berücksichtigen.
Für den Planer relevant sind folgende Unterscheidungen bei
Betontreppen, die auch die Qualität des gewünschten Ergebnisses
beeinflussen.
- Fertigteiltreppen unterliegen geringeren Toleranzen und werden
auf Rütteltischen gefertigt. Die hohe Feinheit des
Zuschlagsmaterials und Stahlschalungen lassen an drei Seiten eine
scharfkantige Ausbildung der Kanten zu, womit einer Anwendung als
Sichtbetontreppe nichts im Wege steht. Allerdings ist auf einen
sauberen Übergang zwischen Geschossdecke und Treppenbauteil zu
achten, da hier mit Ortbeton die Auflagertaschen vergossen
werden.
- Ortbetontreppen bedürfen höchster Genauigkeit und penibler
Ausbildung der Schalungsflächen (und -Kanten), damit das Ergebnis
trotz ausgeschriebener höherer Toleranzen nicht zu
Ausbesserungsarbeiten zwingt. Häufig werden diese Treppen deshalb
verputzt oder mit anderen Materialien verkleidet.
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