Pole Mokotowskie Park in Warschau

Revitalisierung einer innerstädtischen Grünanlage

Im Herzen Warschaus liegt einer der größten und belebtesten Parks der Stadt – der Pole Mokotowskie. Er entstand im 19. Jahrhundert als militärischer Übungsplatz auf einer Fläche von 200 Hektar. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde er als Flugplatz und für die Flugzeugwerke genutzt, die der Technischen Universität Warschaus angegliedert waren. Durch Bebauung an den Rändern, darunter die Polnische Nationalbibliothek und ein Denkmal für im Zweiten Weltkrieg gefallene polnische Piloten, verringerte sich die Fläche des Parks auf heute rund 70 Hektar.

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Die meisten Bäume wurden in den 1940er- und 1950er-Jahren gepflanzt. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde der Park von Stanisław Bolek neu gestaltet, danach blieb er weitgehend unverändert. Mit der Zeit ergab sich dringender Sanierungsbedarf, in dessen Folge 2018 ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt wurde. Das Architekturbüro WXCA aus Warschau gewann den Wettbewerb mit einem Konzept zur schrittweisen Revitalisierung des Parks, das sich an den Wünschen und Anregungen der Anwohnenden sowie den Bedürfnissen von Pflanzen und Tieren orientierte.

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Design-Akupunktur 

Die Bedeutung des Ortes stellte die Planenden vor Herausforderungen. Sie wählten einen behutsamen Ansatz, den sie „Design-Akupunktur“ nennen: gezielte Eingriffe, die den Raum sensibel weiterentwickeln. Die Revitalisierung erfolgt in mehreren Phasen. In der ersten Etappe wurden das Wasserreservoir, die Aue und der Bach renaturiert, ein Teil der Gärten angelegt und einige Fußwege saniert. Asphalt wich einem durchlässigen, mineralischen Belag und neue Bänke, Tische, Abfallbehälter, Fahrradständer, Informationstafeln, Toiletten und Pavillons ergänzt. Auch Spielplätze, Skateboard-Rampen und Brunnen wurden erneuert, ebenso wie die Eingänge, Hundeplätze und Wasserspiele. Themenpavillons wie der Luftpavillon, der mit Ballons die Luftqualität anzeigt, und der Wasserpavillon, in dem Regenwasser gesammelt und über die Wasserbewirtschaftung informiert wird, sind neue Anlaufstellen im Pole Mokotowskie. Eine Ringstraße verbindet die wichtigsten Bereiche. Neben einem Wanderweg gibt es eine Strecke zum Skaten und Laufen, die im Winter als Langlaufloipe dient. 

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Renaturiertes Wasserreservoir 

Einen der frequentiertesten Orte im Park ist das Wasserreservoir. WXCA gestalteten es zu einem naturnahen Teich um. Hydrobotanische Filter und Wasserpflanzen reinigen das Wasser auf natürliche Art. Mineralfilter, Schilf und Pflanzen bieten zudem Lebensraum für Wassertiere. Das Reservoir wurde vergrößert und vertieft, 16.000 Quadratmeter Beton durch Kies ersetzt und mit Isolierschichten ausgekleidet. Der recycelte Beton dient nun als Material für Hügel in neu angelegten Gärten und Uferbereichen. Ein geschlossenes Wassersystem mit Überlauf, Bach und Hauptteich sorgt für ständige Bewegung und stabilisiert das Ökosystem. 

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Biozönotische Landschaft

Das Team von WXCA versteht den Park als ökologischen und soziokulturellen Raum, der Menschen, Tieren und Pflanzen gleichermaßen dient. Ihr Ziel: Naturzonen stärken, vernetzen und die biologische Vielfalt fördern. Die Architekt*innen führten das Konzept der biozönotischen Landschaft ein, das das Zusammenleben von allen Lebewesen und der Natur unterstützt. Unterschiedliche Pflanzengemeinschaften – von Blumenwiesen über Obstgärten bis zu Schilfbeeten – schaffen vielfältige Lebensräume. Einheimische Arten wurden so arrangiert, dass sie bestehende ökologische Netzwerke stärken.

Im Rahmen des Programms für Infrastruktur und Umwelt 2014 – 2020 unterstützte die Europäische Union die ersten baulichen Maßnahmen im Pole Mokotowskie Park finanziell.

Bautafel

Architektur: WXCA (Warschau)
Projektbeteiligte: Paweł Grodzicki, Szczepan Wroński, Marta Sękulska-Wrońska, Łukasz Szczepanowicz, Małgorzata Gilarska, Krzysztof Moskała, Paweł Wolanin, Magdalena Julianna Nowak, Agnieszka Radziszewska, Michał Poziemski, Anna Szymańska, Monika Lemańska
Bauherr*in: Landscape Management of the Capital City of Warsaw
Standort: al. Niepodległości, Warschau, Polen
Fertigstellung: 2018 bis 2024 (fortlaufend)
Bildnachweis: WXCA / A. Borun, Tomasz Wieteska

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
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