Umnutzung: La Caserne in Paris
Neues Sonnendach auf alter Feuerwehrzentrale
Gerade in Metropolen wie der französischen Hauptstadt Paris spielt das Bauen im Bestand eine große Rolle. Ein Beispiel für eine kreative Umgestaltung und veränderte Nutzung eines Bestandsgebäudes stellt das La Caserne im 10. Arrondissement unweit des Bahnhofs Gare du Nord dar. In dem Gebäude, das im Jahr 1879 gebaut wurde, war rund hundert Jahre lang die Feuerwache Château-Landon untergebracht. Umgebaut wurde der ehemalige Sitz der Feuerwehr von dem in Paris und Berlin ansässigen Architekturbüro Chaix et Morel. Anstelle von Feuerwehrleuten, technischem Gerät und Fahrzeugen ist hier seit 2020 ein Kreativzentrum für Mode und Textil beheimatet, inklusive Gastronomie und öffentlichen Bereichen.
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Kombination von neuem Design und altem Ambiente
Bei der Planung wurde das Architektenteam von dem Anspruch geleitet, die Qualität des Vorhandenen zu nutzen und die Charakteristika sowie die Atmosphäre des historischen Ortes am Leben zu erhalten. Gleichzeitig sollte spannendes Design zum Einsatz kommen und ein hohes Maß an Flexibilität bei der Nutzung erreicht werden. Last but not least sollte die Sanierung einen energieschonenden Betrieb des Gebäudes sicherstellen.
In dem Komplex entstand ein Kreativ-Hub, den eine große Offenheit charakterisiert. Mit unterschiedlichen Nutzungen, die von Ateliers über Werkstätten und Veranstaltungsräume bis hin zur Gastronomie reichen, stellt die verwandelte Feuerwache eine gute Ergänzung des städtischen Arbeits- und Freizeitangebotes im Quartier dar. Zum einladenden Charakter des Gebäudes, welches bei Tag und am Abend von Leben erfüllt ist, trägt maßgeblich der zentrale Innenhof bei. Wie um einen Dorfplatz gruppieren sich die Räumlichkeiten um diesen herum.
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Sonnenschutz auf der Dachterasse
Die Planer von Chaix et Morel krönten das zentrale Gebäude, welches dem Innenhof zugewandt ist, mit einem großen, akzentuierten Holzdach über der Dachterrasse. Es dient als Sonnenschutz für den Veranstaltungsbereich. Dabei greift es die historische Form des Daches auf und interpretiert sie mit einer Eindeckung aus goldfarbenen Aluminiumlamellen in zeitgenössisch-funktionaler Weise neu. Dies ist eine der wenigen weitergehenden Veränderungen, die das Bestandsgebäude erfuhr.
Um die Historie des Ortes hervorzuheben, aber auch im Sinne einer „sparsamen Architektur”, behielten die Mauern weitgehend ihren ursprünglichen Zustand. Bei Bedarf wurden Steinmauern mit bestehenden Ziegelelementen durch Beton verstärkt und blieben unverputzt.
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Im Innern des Gebäudes zeichnen sich die Räumlichkeiten durch
viel natürliches Licht aus. Sie sind mit leichtem, funktionalen
Mobiliar ausgestattet und lassen sich für unterschiedliche
Aktivitäten nutzen.
Bautafel
Architektur: Chaix et Morel, Paris und Berlin
Bauherrschaft: RIVP (Immobilienverwaltung der Stadt Paris)
Fertigstellung: 2021
Standort: 10. Arrondissement, Paris
Bildnachweis: Vincent Fillon (Fotos), Chaix et Morel (Pläne)
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