Hotel Mod 05 in Sandrà di Castelnuovo del Garda
Vertikaljalousie aus streifenförmigen HPL-Platten
Das südöstlich vom Gardasee gelegene Sandrà di Castelnuovo del Garda hat nicht nur einen schönen Namen, es liegt auch in einer landschaftlich schönen Umgebung. Zypressen, Weinberge, Olivenhaine, alte Bauernhäuser und Villen prägen das Landschaftsbild rund um das mittelalterliche Städtchen, das zur italienischen Provinz Verona gehört. Touristen schätzen den Ort als idealen Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren, übernachten können sie im Hotel Mod 05. Geplant und ausgeführt von der spanischen Architektin Enrica Mosciaro aus dem Büro Fusina 6 steht das dreigeschossige Gebäude nicht nur für moderne Architektur, sondern auch für den Einsatz erneuerbarer Energien: Eine thermische Solaranlage versorgt das Hotel mit Heißwasser, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt Strom aus Sonnenenergie.
Gallerie
Entsprechend der Nutzung ist das Gebäude in eine ebenerdige öffentliche Zone und einen privat anmutenden Bereich in den Geschossen darüber gegliedert. Im Erdgeschoss befinden sich die Lobby mit Rezeption, die Verwaltung, eine Bar und ein Restaurant mit Küche sowie ein Konferenzraum; in den Obergeschossen die 36 Gästezimmer. Diese klare wie konsequente Zonierung ist auch an der Fassade ablesbar. Getrennt von einer horizontalen gläsernen Fuge ist das Erdgeschoss mit Vor- und Rücksprüngen ausgebildet; seine verputzten Außenwände werden von großen Fensterflächen unterbrochen. Ganz anders dagegen die einheitliche Außenhülle der oberen Geschosse: Sie besteht aus vertikalen Paneel-Streifen, die als zweite Fassade das Gebäude umschließen und als Sonnen- und Sichtschutz dienen.
Sonnenschutz
Die aus Streifen zusammengefügten Paneele der zweiten Haut bilden
eine vollflächige, gleichzeitig aber lichtdurchlässige Jalousie.
Aufgebracht auf eine Metall-Unterkonstruktion, lassen sie sich wie
ein Faltschiebeladen von den dahinter liegenden Balkonen
vollständig aufklappen. Die Paneele bestehen aus
Hochdruck-Schichtpressstoff (HPL). Dabei handelt es sich um
schichtartig zusammengesetzte Platten aus mehreren Lagen mit
Phenolharz getränkten Zellulosefaserstoffbahnen als Kernlage und
einer gefärbten Phenol-Formaldehydharz-Leim-Beschichtung als
Deckschicht. Als Farben wählte die Architektin drei verschiedene
Brauntöne und zwar helle und dunkle Eiche sowie Kastanie. Sich
abwechselnd, lassen die Streifen eine spannungsvolles und zugleich
natürlich wirkendes Farbspiel auf der Fassade entstehen.
Die Vorteile des Fassadenmaterials sind seine hohe
Feuchtigkeits- und Witterungsbeständigkeit sowie eine
Farbbeständigkeit, die über einen Zeitraum von zehn Jahren keine
Veränderung aufweisen soll. Was die Umweltverträglichkeit vor allem
hinsichtlich des in den Platten enthaltenen Formaldehyds angeht, so
entspricht das Produkt gemäß der Gefahrstoffverordnung der
Emissionsklasse E1. In dieser Klasse ist definiert, dass weniger
als 0,1 mg Formaldehyd je 100 g Schichtpressstoff austritt, die
Gesundheitsgefährdung also so gering ist, dass er u.a. für den
Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen ist.
Bautafel
Architekten: Enrica Mosciaro mit Fusina 6, Barcelona/E
Projektbeteiligte: Katerina Samsarelou, Nuria Valldeneu, Jordi Castel, Martin Ares, Paola Chellini, Claudia Manferrari, Wolf Weikart, Sandra Vidal, Carolina Vargas (Mitarbeiter); Fermacell, Duisburg (Trockenbauplatten); Faccioli Costruzioni, Lazise/I (Fassadenkonstruktion); Trespa, Frechen (Fassadenplatten)
Bauherr: Italgestioni, Castelnuovo Del Garda/I
Fertigstellung: 2007
Standort: Via Modigliani 5, 37014 Sandrà di Castelnuovo del Garda/I
Bildnachweis: Ciro Frank Schiappa, Barcelona/E über Fusina 6
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