Belüftete Flachdachkonstruktionen (Typen IV und V)
Durch die Belüftung von Flachdachkonstruktionen kann durch Diffusion oder anderweitig eingetragene Feuchte
schnell abgeführt werden, ohne dass eine besondere Erwärmung der
Bauteiloberfläche erforderlich ist. Belüftete Konstruktionen bieten
sich daher auch bei Flachdächern mit Terrassennutzung,
aufgestellten PV-Modulen oder extensiver Begrünung an (siehe
Abbildung 1). Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit dieser
Konstruktionen ist eine funktionierende Belüftung:
- Dachneigung ➤ möglichst groß (> 3°)
- Belüftungsweg ➤ möglichst kurz und ohne Unterbrechungen (max. 15 m)
- Belüftungsquerschnitt ➤ möglichst groß
- Be- und Entlüftungsöffnungen ➤ direkt durch Wind anströmbar und gegenüberliegend
Abbildung 1: Typ IV – Belüftetes Flachdach GK 0 mit
verschiedenen Deckschichten (Quelle: Holzbau Deutschland
Institut)
Die Größe des Belüftungsquerschnitts ist in Abhängigkeit von der
Dachneigung zu dimensionieren. Eine fehlende oder
geringe Dachneigung schränkt die Thermik und damit die notwendige
Luftbewegung im Hohlraum ein. Bei Dächern mit unklarer
Belüftungssituation sind nicht belüftete Konstruktionen (Typ I und II ) zu bevorzugen.
Ein Vorteil der belüfteten Konstruktionen des Typs IV gegenüber dem
Typ V (siehe Abb. 2) ist das Vorhandensein einer zweiten
wasserführenden Ebene, die eine zusätzliche Sicherheit gegen
Feuchteeintrag von außen bietet. Die Ausführung der Unterdeckung
kann in Anlehnung an DIN 68800-2, Bild A.16 als1)
- Abdeckung mit diffusionsäquivalenter Luftschichtdicke sd ≤ 0,3 m oder
- trockene Bretterschalung mit b ≤ 160 mm mit Unterdeckbahn sd ≤ 0,3 m oder
- Holzfaserdammplatte beliebiger Dicke für das Anwendungsgebiet DADdm nach DIN 4108-10
Abb. 2: Typ V – Belüftetes Flachdach GK 0 mit Belüftung
in Konstruktionsebene (Quelle: Holzbau Deutschland
Institut)
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