Dampfdiffusion und Konvektion

Eine grundsätzliche bauliche Holzschutzmaßnahme nach DIN 68800-2: Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau ist der Schutz vor unzuträglicher Veränderung des Feuchtegehalts durch Tauwasser als Wasserdampfdiffusion oder Konvektion. Außenbauteile geschlossener und beheizter Bauwerke sind während der Nutzung aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen zwischen Innen- und Außenbereich Dampfdruckunterschieden ausgesetzt. Hinsichtlich des damit verbundenen Feuchtetransports wird zwischen Wasserdampfdiffusion und Wasserdampfkonvektion unterschieden (➤ Abbildung 1).

Abbildung 1: Prinzipdarstellung: Dampfdiffusion (oben) und Konvektion (unten)(1) (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)

Dampfdiffusionsvorgänge bezeichnen den Feuchtetransport durch Molekülwanderung, verursacht durch den Dampfdruckunterschied der das Bauteil umgebenden Luft. Im Winter liegt ein Dampfdruckgefälle von der Raumseite nach außen vor, bei Erwärmung der Außenseite kehrt sich dieser um. Durch diese Umkehr- oder Rückdiffusion besteht die Möglichkeit, dass im Bauteil enthaltene Feuchte auch zur Raumseite hin austrocknen kann.

Konvektion beschreibt den Feuchtetransport in Folge von Luftströmung. Sie resultiert aus Undichtigkeiten der Gebäudehülle, angetrieben durch Druck infolge von Wind- oder Temperaturunterschieden. Zur Verhinderung von Konvektion wird die Gebäudehülle innen luftdicht und außen winddicht ausgeführt.

Eine unzuträgliche Veränderung des Feuchtegehaltes der Gebäudehülle durch Diffusion und Konvektion wird durch Planung und Ausführung eines fachgerechten Bauteilaufbaus mit raumseitig dampfbremsender Wirkung und einer dauerhaften Luftdichtheitsebene verhindert.


1) Holzschutz – Bauliche Maßnahmen, holzbau handbuch I Reihe 5 I Teil 2 I Folge 2, 2. Auflage 01/2023, S. 29; 3) a. a. O. S. 28-29; Quelle: Holzbau Deutschland Institut

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