Kastendecke (Hohlkastendecke) – Holz-Verbundsystem
Aufbau und Einsatzmöglichkeiten
Gallerie
Anwendung
Die Kastendecke oder Hohlkastendecke ist ein vorgefertigtes Element, welches sich in seinem Aufbau an der Holzbalkendecke orientiert. Der Verbund aus Rippen und Beplankung bildet ein flächiges und leistungsfähiges Bauteil aus. Dabei wird die Konstruktionshöhe der Decke minimiert, und die Vorteile der Materialeigenschaften werden optimal ausgenutzt.
Abb. 1: Darstellung Kastendecke
Aufbau und
Funktion
Die Randbalken bilden mit den Rippen einen Rahmen
aus. Der statisch wirksame Verbund des Rahmens und der oberen und
unteren Beplankungsebene wird als Kasten bezeichnet. Die Rippen und
Randbalken einer Kastendecke bestehen i.d.R. aus
Konstruktionsvollholz oder Brettschichtholz und die Beplankung aus
Plattenwerkstoffen wie OSB-, Dreischicht- oder FSH-Platten.
Elementhohlräume lassen sich in Abhängigkeit von den
bauphysikalischen Anforderungen mit Dämmung oder einer Schüttung
füllen.
Abb. 2: Bauteile eines Kastenelementes
Der Verbund zwischen Rahmen und Beplankung wird durch Verleimung
oder Schraubpressverleimung realisiert. Die Verbindung innerhalb
eines Rahmens ist sekundär und wird vornehmlich durch Verschraubung
oder CNC-gefräste zimmermannsmäßige Verbindungen hergestellt. Die
Auflagersituation entscheidet über den Einbau zusätzlicher
Querträger bzw. Wechsel im Element. Partiell lassen sich
Kastenelemente durch Stahlträger verstärken, um Anschlüsse
herzustellen oder die Tragfähigkeit zu erhöhen.
Abb: 3: Beispiel Kastendecke
Fertigung und Montage
Die Abmessungen der Elemente
orientieren sich an den technischen Möglichkeiten der Vorfertigung, Begrenzungen aus dem Transport und
der Montage sowie statischen und bauphysikalischen Anforderungen.
Die Produktion der Elemente beinhaltet i.d.R. den Einbau der
Dämmung oder Schüttung sowie die Montage der inneren und äußeren
Beplankungsebene.
Statische Wirkungsweise
Kastenelemente sind flächige Bauteile und können wie Holztafelelemente gleichermaßen als Platte und/oder Scheibe beansprucht werden. Die Haupttragrichtung verläuft parallel zur Achsrichtung der Rippen. Die Verbundwirkung der Komponenten reduziert die notwendige Bauteilhöhe und wird durch die Kombination der stabförmigen Rippen mit der plattenförmigen Beplankung erreicht. Gleichzeitig trägt die Verbundwirkung zur Formstabilität bei und ermöglicht neben der linearen auch die punktuelle Auflagerung der Bauteile.
Die Beplankung behindert das Kippen bzw. Knicken der stabförmigen Rippen und ermöglicht somit die Verwendung schlanker Rippenquerschnitte in einem geringen Achsabstand. Der horizontale Lastabtrag erfolgt ebenfalls über die Beplankungsebene, wobei diese über den Verbund ein schubfestes Feld ausbildet. So lassen sich mittlere bis große Spannweiten in Form eines Einfeld- oder Durchlaufträgers realisieren. Zudem können auch Auskragungen ausgeführt werden. Öffnungen werden durch Wechsel realisiert.
Tabelle: Horizontale Bauelemente (Decken, Dächer)
Kennzeichnungen
Die Verwendbarkeit von
Kastenelementen ist über Zulassungen oder Europäische Technische
Bewertungen (ETAs) geregelt.
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