Photovoltaikanlagen
Seit Beginn dieses Jahrtausends wird Glas vermehrt im Bereich
der Photovoltaik eingesetzt. Diese Entwicklung lässt
sich auf sinkende Modulpreise, attraktive Einspeisevergütungen
sowie auf den Trend zu Glas-Glas-Modulen anstelle von
Glas-Folien-Modulen zurückführen.
Gallerie
Grundsätzlich besteht eine Photovoltaik-Anlage aus mehreren
Photovoltaik-Modulen; ein Photovoltaik-Modul setzt sich wiederum
aus einzelnen Solarzellen zusammen. Dabei wird in Bezug auf die Art
der eingesetzten Solarzellen zwischen Dünn- und Dickschichtmodulen
unterschieden: Während bei den Dickschichtmodulen mono- oder
polykristalline Siliziumzellen mit Dicken von etwa 200 µm zum
Einsatz kommen, kommen Dünnschichtmodule mit Zelldicken von wenigen µm
aus.
Bei Dünnschichtmodulen werden die Dünnschichtzellen direkt auf
die Substratscheibe aufgebracht – die gebräuchlichsten unter den
anorganischen Halbleitern sind amorphe Siliziumzellen (ASI),
Cadmium-Tellurid-Zellen (CdTe) und Kupfer-Indium-Diselnid (CIS),
wobei bei letztgenannten häufig auch eine Ergänzung mit Gallium
(CIGS) vorgenommen wird. Neben diesen anorganischen
Halbleitertechnologien gibt es auch organische Solarzellen sowie
anorganisch-organische Hybridtechnologien. Bei organischen
Solarzellen erfolgt die Solarstromerzeugung über organische
Moleküle oder auch Polymere. Der Wirkungsgrad von organischen
Solarzellen ist im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen noch
sehr gering. Auch die Lebensdauer dieser Zellen ist noch nicht
ausreichend erforscht.
Verkapselt werden anorganische Zellen im Wesentlichen in
Glas-Glas oder Glas-Folien-Modulen, eingebettet in Zwischenfolien
aus Ethylenvinylacetat (EVA). Seltener werden Folien aus
Polyvinylbutyral (PVB) oder Gießharze verwendet. Die Gläser sind
überwiegend thermisch vorgespannt, da dünne Gläser zu leichteren
Konstruktionen und im Falle des Deckglases zu höheren
Wirkungsgraden führen. Um Reflexionsverluste zu minimieren, ist das
Deckglas bei allen Modultypen meist ornamentiert.
Dickschichtmodule sind in der Regel in einen umlaufenden Rahmen
eingefasst, wohingegen Dünnschichtmodule oftmals rahmenlos sind.
Die Größen der rechteckigen Module bewegen sich üblicherweise
zwischen 0,7 m² und 1,7 m², bei Modulbreiten zwischen 0,6 m und 1,1
m.
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