Windsogsicherung durch mechanische Befestigung
Gallerie
Vor allem im Industriebau hat sich das System der losen
Verlegung mit mechanischer Befestigung von Dachabdichtungen als
ökonomisches Abdichtungssystem durchgesetzt; eine Sicherung ohne
zusätzliche Auflasten ist insbesondere bei Leichtdachkonstruktionen
aus statischen Gründen gefordert.
Bei der mechanischen Befestigung von Dachabdichtungen werden i. d.
R. drei Befestigungssysteme unterschieden:
- Lineare Befestigung - mit
Befestigungselementen
- Linienbefestigung - mit biegesteifen
Metallprofilen
- Feldbefestigung - mit flächig im Raster verteilten
Befestigern
Die lineare Befestigung - auch Saumbefestigung genannt -
wird überwiegend als Naht oder Saum mit zusätzlicher
Zwischenbefestigung in der Bahnenmitte ausgeführt. Falls es aus
statischen Gründen erforderlich ist, z.B. bei hohen Windsogkräften,
kann eine Änderung der Bahnenbreite oder der Abstände der
Befestigerreihen vorgenommen werden. Bei diesem System werden die
Befestigungselemente in regelmäßigem Abstand an einem Bahnenrand
gesetzt und durch die nächste Bahn überdeckt; die Abdichtungsebene
entsteht durch das Verschweißen der beiden Bahnen. Beim Einbau der
Befestiger durch den Verleger ist darauf zu achten, dass der
Tellerrand mindestens 1 cm vor der Bahnenkante endet, denn auch bei
wechselnden Verformungszuständen der Bahn unter Windlast muss der
Teller vollflächig aufliegen und die Bahn am Rand zusätzlich
einklemmen.
Die Lagesicherheit der Abdichtung wird bei der Linienbefestigung
durch biegesteife Metallprofile hergestellt, indem zuerst die
Abdichtung verlegt und verschweißt wird, um dann anhand eines
Schienenplanes vom Hersteller die Befestigung vorzunehmen. Im
günstigsten Fall werden so Schienenabstände bis zu fünf Metern
möglich. Die unter der Abdichtung verlegte Dämmung muss ebenfalls
entsprechend den Vorgaben mechanisch befestigt werden. So genannte
Lastverteilplatten sind an allen freiliegenden Enden der
Schienen einzusetzen: Sie federn die hier auftretenden
Spitzenlasten ab und gewährleisten, dass die Schiene die Abdichtung
nicht durchstößt.
Die Befestiger einer Feldbefestigung sind nach
Herstellerangaben gleichmäßig im Raster unterhalb der Abdichtung
oder durch die Abdichtung hindurch anzuordnen. Die optimale
Verteilung der Befestiger in den jeweiligen Bereichen stellt einen
Vorteil gegenüber der Saumbefestigung dar, ohne an die Vorgaben
durch Bahnenbreite und Obergurtabstand bei Stahltrapezprofilen
gebunden zu sein.
Die Bemessungslast in Abhängigkeit von den eingesetzten Bahnen
und Befestigern ist maßgeblich für die Funktionsfähigkeit aller
Systeme. Dabei werden als Standardbemessungslast (für ungeprüfte
Systeme auf den üblichen Untergründen) gemäß den Fachregeln 400 N
je Befestiger angegeben. Im Einzelnachweis werden jedoch häufig
geprüfte Systeme mit weit höheren Bemessungslasten eingesetzt, die
eine wirtschaftlichere Verlegung aufgrund der geringeren
Befestigerzahlen ermöglichen.
Fachwissen zum Thema
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