TNG Youth and Community Centre in London

Fassadenbekleidung aus transluzentem Polycarbonat und Hochleistungsbeton

In intensivem Austausch mit der lokalen Bezirksverwaltung, gemeinnützigen Vereinen sowie einer breit gefächerten Gruppe Jugendlicher aus dem Bezirk London Borough of Lewisham planten die ortsansässigen Architekten RCKa das Jugend- und Gemeindezentrum The Next Generation (TNG). Auf rund 1.200 Quadratmetern bietet das TNG Youth and Community Centre Lewisham hell und offen gestaltete Räume für Freizeit und Fortbildung. Neben einer vielfältig nutzbaren Sportfläche unter freiem Himmel gibt es eine Kletterwand, eine Ausbildungsküche mit Café, Aufnahmestudios, Räume für Aufführungen und Tanz, Schulungen und Besprechungen sowie zwei Behandlungszimmer und einen IT-Bereich.

Gallerie

Vom Sydenham Wells Park im Westen nur durch die Taylor’s Lane getrennt, erstreckt sich der kompakte dreigeschossige Baukörper des Jugendzentrums von Norden nach Süden. Der Eingang ist zum Park ausgerichtet, während der Sportplatz auf tieferem Niveau an der Ostseite angeordnet ist. Aufgrund des abschüssigen Geländeverlaufs ist das unterste Geschoss teilweise im Erdboden versenkt. Eine Rampe und eine Treppe führen zum erhöhten Eingangsportal, durch das die Besucher auf die mittlere Ebene in ein geräumiges, stellenweise über alle drei Etagen offenes Foyer gelangen. Es ist Verteiler, Orientierungs- und Treffpunkt zugleich.

Im unteren Geschoss befinden sich ein großer Mehrzwecksaal, die Ausbildungsküche und das Café. Hier startet auch die Kletterwand. Sie liegt an der Innenseite der nördlichen Außenwand und reicht bis unters Dach. Das Café ist vom Eingangsbereich aus einsehbar, die Treppe führt von dort um die Tische herum. Als thermische und akustische Pufferzone zur außen liegenden Spielfläche dient ein Wintergarten, der der gesamten Ostfassade vorgelagert ist. Seine Nutzung ist an keinen speziellen Zweck gebunden, der Boden mit Steinplatten belegt. Zwei aus den oberen Geschossen auskragende Balkone überbrücken diesen Zwischenbereich, sorgen für Blickbezüge und Interaktion. Die mittlere Etage umfasst neben dem großzügigen Erschließungsbereich mit Kicker und Empfang das Büro der Verwaltung, ein Aufnahmestudio und eine Empore mit Ausblick zum Mehrzwecksaal. Im obersten Geschoss befinden sich Schulungs- und Besprechungszimmer, Räume für die Gesundheitsversorgung sowie ein zentraler Bereich mit Lounge, Computer-Sitzplätzen, Teeküche und Billardtisch.

Die Architekten konzipierten das Haus mit einer offenen Raumstruktur, bestimmt durch ein Tragwerk aus Leimholz. Über mehrere Oberlichter und große Fensterflächen gelangt viel Tageslicht hinein. Die lichte Wirkung wird durch die hellen Holzoberflächen an Wänden und Decken noch verstärkt. Diese wurden zur Aufhellung geseift, der Linoleumboden kontrastierend dazu aus riesigen quadratischen Flächen in Hell- und Dunkelgrau zusammengesetzt. In zentralen Bereichen, wie der Eingangszone und den Treppen, entschieden sich die Planer für einen Bodenbelag aus Eichenholzdielen. Das Gebäude mit seinen bühnenartigen Erschließungsflächen und abwechslungsreichen Blickbezügen soll sich für große Veranstaltungen mit sehr vielen Menschen ebenso gut eignen wie für kleine Gruppen oder einzelne Nutzer.

Fassade
Trotz des knappen Budgets für das in diesem Bezirk dringend benötigte Jugendzentrum ist das Gebäude ein Blickfang – und zwar durch seine Hülle aus leichten, gewellten Polycarbonatplatten. Sie sind transluzent, so dass die dahinter liegende Holzlattung und eine folienkaschierte Wärmedämmung erkennbar sind; auch die tragende Konstruktion der Holzstützen ist an der Fassade ablesbar. Die Oberfläche erscheint aufgrund der wechselnden Reflexionen zu jeder Tageszeit und Witterung unterschiedlich.

Die zur Straße gewandten Fassaden sind im unteren Bereich sowie rund um das Eingangsportal mit robusten Paneelen aus hellem, besonders dauerhaftem Hochleistungsbeton bekleidet. Sie wurden vorgefertigt und sind ebenfalls gewellt. Das Zusammenspiel der unterschiedlich lichtbrechenden, aber gleichmäßig strukturierten Wellplatten wird gefasst durch glänzende Aluminiumleisten am Dachrand, an den Seitenkanten (mit nach innen gewandten Eckprofilen) und an den Fensterrahmen. Die gesamte Holzkonstruktion, einschließlich der Bekleidung der Innenwände, besteht aus kreuzweise verleimten Holzelementen (CLT= Cross Laminated Timber). us

Bautafel

Architekten: RCKa, London
Projektbeteiligte: Mansell, Balfour Beatty, London (Bauunternehmer); Buxton Building Contractors, London (Fundamente); Engenuiti, London (Holzbau); VZDV, London (Gebäudetechnik); Ion Acoustics, Bristol (Akustikplanung); Lafarge Zement, Karsdorf / Unstrut (Betonpaneele)
Bauherr: Lewisham Council
Fertigstellung: 2013
Standort: 111 Wells Park Road, London
Bildnachweis: Ioana Marinescu und Jakob Spriestersbach, beide London

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Materialien

Kunststoffe

Für Fassadenbekleidungen und -ausfachungen werden Kunststoffe wie Acrylglas, Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET-A), und Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) eingesetzt.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
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