Sporthalle T-Kwadraat in Tilburg/NL
Gemusterte Kunststofffassade mit ovalen Fensteröffnungen
Ein starker Impuls für die Entwicklung des noch jungen Tilburger Stadtteils Stappegoor geht von der neuen Sporthalle aus, die nach Plänen der niederländischen Architekten Bo.2 in Zusammenarbeit mit Van Hoogmoed Architekten entstand. Auch die unmittelbar anschließende Eislaufhalle entwarfen die Büros gemeinsam – die Fassaden der beiden Baukörper sind ähnlich gestaltet, die T-Kwadraat genannte Sporthalle aber ist mehrgeschossig und dunkelgrau, die Eishalle ebenerdig und weiß.
Gallerie
Beim Eintritt in die Sporthalle passieren die Besucher zunächst einige eCafés und die Kletterwand, bevor sie die sogenannte Schlucht erreichen: einen lang gestreckten und über alle Geschosse offenen Raum, der über Lichtstraßen im Dach von Tageslicht durchflutet wird. Er verbindet funktional und visuell alle Räume und Aktivitäten. Das gesamte Gebäude mit seinen übereinander geschichteten Ebenen und den farbig akzentuierten, scheinbar willkürlich geformten Fluren und Wänden soll an einen gespaltenen Fels denken lassen. Tatsächlich folgen die Formen gezielt geplanten Blickbeziehungen.
Der Sportkomplex mit kommunal genutzter Halle, einer Kletterhalle und einem Fitnesscenter ist 63 m breit und 18 m hoch; er basiert auf einem rechteckigen Grundriss. Die Schlucht als zentrales Erschließungselement beginnt auf der schmaleren Ostseite und setzt sich auf der nördlichen Längsseite fort. Damit umfasst sie die Kernfunktionen (die Hallen) an zwei Seiten. Die Begrenzung nach außen erfolgt durch die gestapelten Nebenräume für Büros, Umkleiden, Schiedsrichterräume etc. Diese Räume sind in den oberen Etagen über Brücken mit den Hallen verbunden, Balkone verstärken die dynamische Wirkung der Erschließung zusätzlich. Ausgestülpte Fensteröffnungen in den Hallenwänden zur Schlucht hin ermöglichen Einblicke von den Galerien aus.
Fassade
Die monolithische Wirkung der Sporthalle ergibt sich aus ihrer
durchgehend dunkelgrauen Fassade, die nur von runden und
ellipsenförmigen Öffnungen unterbrochen ist, und dem gläsernen
Sockel, durch den sich das Gebäude vom Boden zu lösen scheint.
Seine Tragstruktur besteht aus Beton und Stahl, die weite
Überspannung der Halle ist eine Stahlkonstruktion. Die Außenwände
wurden als Holzskelettbau vorgefertigt, die dunkelgrauen,
profilierten Fassadenplatten sind aus Kunststoff. Ihre Oberflächen
erhielten ein spezielles Muster mit dem Buchstaben T, der auf das
Logo der Gemeinde Tilburg verweist.
373 verschiedene ovale Fenster aus Aluminium – das kleinste
mit Abmessungen von 0,40 x 0,45 m, das größte 2 x 1,6 m – wurden
speziell für den Sportkomplex angefertigt. Neben hellen
Verglasungen wurden auch kolorierte eingesetzt; manche Fenster sind
mit Paneelen und Lamellen ausgestattet. Beinahe jedes Fenster
unterscheidet sich von den anderen in Format, Typ oder
Verarbeitung, hergestellt wurden sie aus T- und Z-Profilen. Aus
jeweils zwei gebogenen Teilen wurde ein Fenster mit den passgenau
angefertigten Verglasungen im Werk montiert, die Zargen gefüllt und
die vorgefertigten Elemente zur Baustelle geliefert.
Bautafel
Architekt: BO.2 Architectuur en Stedenbouw und Van Hoogmoed Architecten, Tilburg/NL
Projektbeteiligte: Tielemans, Eindhoven (Statik); Royal Haskoning, Nijmegen/NL (Technische Beratung); Van Campen Aluminium Productie, Lelystad (Fensterbau); Pilkington, Gelsenkirchen (Fensterglas)
Bauherr: Consortium Stappegoor (Synchroon, Crapts, Rabo-Vastgoed)
Fertigstellung: 2009
Standort: Olympiaplein 382, 5022 DX Tilburg
Bildnachweis: Norbert van Onna, Veldhoven
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