Textile Dämmung

Zur energetischen Sanierung von Hallen

Viele alte Sport-, Schwimm- und Gewerbehallen sind unzureichend isoliert und müssten energetisch saniert werden. Forschende der Hochschule Luzern (HSLU) haben nun eine textile Dämmung entwickelt, mit der das bisher zeitaufwendige und teure Verfahren zur energetischen Ertüchtigung solcher Hallen vereinfacht wird und somit viele dieser Gebäude vor dem Abriss bewahrt werden können. Im Rahmen der Projektreihe Texlining entwickelten wissenschaftliche Mitarbeitende der Bereiche Textildesign und Architektur der HSLU mit Partnern aus der Bauwirtschaft eine textilbasierte Dämmung, die einen Wendepunkt beim Sanierungsprozess bringen soll.

Gallerie

Zwei Textilschichten mit Einblasdämmung

Die Elemente bestehen aus zwei Textilschichten, die je nach Erfordernis mit einer einblasbaren Wärmedämmung aus Steinwolle, Zellulose aus Altpapier oder Steinwolldämmplatten gefüllt werden. Dabei wird auf ein feuerfestes Glasfasergewebe gesetzt, auf dem eine transparente Folie als Dampfbremse aufgebracht wird. Solche Gewebe kommen auch in der Luft- und Raumfahrt oder im Bootsbau zum Einsatz. „Unsere Elemente weisen ähnlich gute wärmedämmende Eigenschaften auf wie handelsübliche Dämmplatten. Die Textilschichten werden für jede Halle individuell entworfen, vorproduziert, an Decken und Wände gehängt und vor Ort mit wärmedämmendem Granulat gefüllt", erklärt Daniel Wehrli von der Forschungsgruppe Produkt und Textil der HSLU.

Kissen, Baldachin und Schirm

Entwicklet wurden drei Varianten der Dämmelemente, die sich in Form, Gewicht und Aufhängung und Preis unterscheiden und entsprechend dem Gebäudetyp eingesetzt werden können. Die Version Kissen eignet sich für Massivbauten aus Beton, der Baldachin für Leichtbauten aus Stahl oder Holz, und der Schirm für Hallendecken in beiden Gebäudetypen. Da die textile Dämmung innen sichtbar bleibt, wurde auf die Gestaltung besonderes Augenmerk gelegt. Das Glasfasergewebe kann beispielsweise mit Mustern oder Farbverläufen bedruckt werden. Die Elemente sind vor allem für großflächige Anwendungen ausgelegt. Die textile Dämmung ist ab Herbst 2019 erhältlich. Prototypen hängen zu Demonstrationszwecken in einer Gewerbehalle des Membranspezialisten und Hauptindustriepartners HP Gasser in Lungern und können von nach Anmeldung besichtigt werden.

Forschung: Hochschule Luzern (HSLU)

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