Buchenholzfasern als Ziegeldämmstoff

Vom Labor in die Fabrik

Ziegelmauerwerk weißt eine gute Tragfähigkeit sowie gute Wärme-, Schall- und Brandschutzeigenschaften auf. Durch eine Füllung der Steine können noch höhere Dämmwerte erreicht werden. Zum Einsatz kamen bisher entweder Polystyrolkügelchen oder Mineralfasern. Zukünftig könnten auch Buchenholzfasern als Bestandteile klimafreundlicher Ziegeldämmstoffe zum Einsatz kommen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert den Aufbau einer Pilotanlage zur Nutzung von Buchenholzfasern als Ziegeldämmstoff mit Mitteln aus dem Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe.

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Kalamitätsgeschädigtes Holz als Ressource

Das Konzept basiert auf den Erkenntnissen, die in den Laboren des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) gewonnen und evaluiert wurden. Die Forschenden möchten ein Verfahren entwickeln, um kalamitätsgeschädigtes, sprich von Schädlingen befallenes, Buchenholz zu zerfasern und weiterzuverarbeiten. Als flexible Fasermatten oder Holzschaum soll das Material als dämmende Füllung für Lochziegel dienen. Im Rahmen der Forschung werden Aspekte wie Wasseraufnahme-, Brand- und Glimmverhalten des Dämmstoffes betrachtet. Daneben steht die Entwicklung technischer Verfahren im Fokus, mit denen sich die Ziegel mit Faserdämmmatten, Holzschaum oder Holzschaumgranulaten befüllen lassen.

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Drei Schritte bis zur Zulassung

Ziel ist die Zulassung des Ziegel-Holzwerkstoffs beim Deutschen Institut für Bautechnik, die industrielle Umsetzung des Verfahrens und die zielgerichtete Vermarktung des buchenholzfasergefüllten Ziegels. Teilvorhaben 1 begann im Oktober 2022 mit der Kontzeptentwicklung und dem Bau einer Pilotanlage zur Holzfasermatten- und Schaumherstellung auf dem Gelände der Firma Teterower Loick Biowertstoff. Im 2. Teilvorhaben wird das Fraunhofer WKI die Verwendung der Buchenholzfaserstoffe evaluieren und optimieren. Das Ziegelwerk Bellenberg Wiest arbeitet dann im Teilvorhaben 3 an Verfahren zum Befüllen der Ziegel. Bis 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ist als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe tätig. Sie unterstützt außerdem begleitend Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung.

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