Ausgleichsschichten: Schüttungen
Schüttungen sind lose oder gebundene Materialkonglomerate. Sie sind in unterschiedlichen Körnungsstärken erhältlich und können aus verschiedenen Materialien bestehen. In der Regel handelt es sich um mineralische Granulate, wie z.B. Blähton-, Blähschiefer oder Perlite-Schüttungen. Die für das Schüttgut verwendeten Rohmaterialien, wie z.B. Ton oder Vulkangestein, werden bei ihrer Herstellung auf über 1.000°C erhitzt, blähen sich auf und erreichen dadurch das Vielfache ihres Volumens. Die durch das Erhitzen entstandenen Lufteinschlüsse verbessern die Dämmwirkung. Es können aber auch organische Schüttungen eingesetzt werden, wie beispielsweise getrocknete oder granulierte Korkrinde oder mineralisierte Holzspäne.
Gallerie
Auf Böden eingesetzt, übernehmen Schüttungen verschiedene Aufgaben:
- Ausgleich unebener Untergründe
- Herstellung einer bestimmten Höhenlage
- Auffütterung unter Spanplatten oder Fertigteilestrichen
Folgende Arten von Schüttungen werden unterschieden:
- Gebundene Schüttungen
Das Schüttgut ist mit aushärtenden Komponenten wie z.B. Epoxidharz-Bindemittel versetzt. Nach dem Anrühren mit Wasser wird es auf den tragfähigen Untergrund aufgebracht, abgezogen und leicht verdichtet. Nach einigen Stunden ist die Schüttung durchgetrocknet und gehärtet.
- Trockenschüttungen
Die Lagestabilität mechanisch gebundener Schüttungen wird durch die Spangröße und Materialeigenschaften hergestellt. Diese Form der Schüttungen kommt ohne Wassereintrag aus und wird trocken verbaut.
- In Form gefasste Schüttungen
In der Baupraxis kommen häufig Sandmatten und Pappwaben mit Sandfüllungen zum Einsatz. Die ca. 30 mm hohen Pappwaben werden auf dem tragfähigen Untergrund aufgebracht und anschließend mit Sand verfüllt. Der Sand muss nicht verdichtet werden, wichtig ist ein Rieselschutz unter den Waben.
In der DIN 18560-2 Estriche im Bauwesen - Teil 2:
Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten (schwimmende
Estriche) sind Vorgaben zu Ausgleichsschichten für
Installationsebenen geregelt. In der 2022 erschienenen,
überarbeiteten Norm sind lose Schüttungen nicht mehr erwähnt. Daher
sind für den Rohbodenausgleich geeignete Schüttungen, die bisher
als lose Schüttung geführt wurden, als mechanisch gebundene
Schüttungen zu bewerten.
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