Tierische Fasern: Seide
Ebenso wie Wolle ist Seide eine Naturfaser mit dem Kurzzeichen SE. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen und ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlosfaser. Da Seide aus dem Eiweiß Fibroin besteht, kann sie als natürliche Polyamid-Faser bezeichnet werden.
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Bei der Herstellung werden die Kokons mithilfe von Heißwasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen abgetötet, um zu verhindern, dass sie zerreißen. Danach wird der Seidenfaden des Kokons in einem Stück abgewickelt. Der Faden ist sehr lang und lässt sich zu glatten Textiloberflächen verarbeiten. Dann wird die Seide gewaschen, häufig noch chemisch weiter veredelt und gebleicht. Anschließend werden mehrere Seidenfäden miteinander verzwirnt. Durch unterschiedliches Verzwirnen entstehen Schuss- und Kettfäden, durch unterschiedliche Webverfahren verschiedene Seidenqualitäten. Teppiche aus reiner Seide sind aufgrund der sehr aufwendigen Gewinnung und Verabeitung hochwertig und daher teuer.
Seidenfasern sind atmungsaktiv, sehr strapazierfähig, trotz ihrer Zartheit reißfest und von langer Lebensdauer. Sie nehmen Farbstoffe sehr gut auf und lassen sich deshalb in Farbe und Musterung vielseitig gestalten. Zudem haben sie einen natürlichen, glänzenden Schimmer. Aufgrund ihrer hohen Reißfestigkeit lässt sich Seide dünner verspinnen und damit Teppiche von sehr hoher Feinheit, mit hoher Knotendichte knüpfen. Da Seidenteppiche keine Feuchtigkeit vertragen, sollten sie nicht in Laufzonen liegen, wo Feuchtigkeit übertragen werden könnte.
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