Schalhaut und Oberflächenstrukturen
Schalungen bestimmen nicht nur die Form des Betons, sondern vor allem dessen Oberfläche. Durch die Wahl einer bestimmten Schalhaut oder eines oberflächenabhängigen Schalsystems kann die sichtbare Betonoberfläche je nach Gestaltungswunsch hergestellt werden. Deshalb ist es bereits bei der Planung und Konstruktion eines Betonteils wichtig, dass die passende Schalung konzipiert und in der Ausschreibung berücksichtigt wird. Die Schalhäute werden auf die Schalsysteme aufgebracht und befestigt.
Gallerie
Glatte Kunststoffschalungen
Diese Schalungen ergeben glatte, nicht vollständig geschlossene
Oberflächen. Die Kunststoffoberfläche der Schalung ist nichtsaugend
und begünstigt die Wasseransammlung an der Oberfläche.
Raue Bretter
Das Holzmaterial der Schalung ist als Negativform im Beton
sichtbar. Durch das unterschiedliche Saugverhalten des Holzes
können Färbungen im Beton entstehen. Deshalb ist beim
Schalungsaufbau auf gleiche Holzqualität zu achten.
Gehobelte oder geflammte Bretter
Diese Bretter erzeugen eine gleichmäßige, glatte Betonoberfläche,
Äste zeichnen sich aber ab.
Gespundete Bretter
Bei der Spundschalung sind die Bretter durch eine Nut miteinander
verzahnt, das den Austritt von Zementmörtel verhindert.
Strukturschalung
Vorgefertigte Schalungsmatrizen werden auf das Schalsystem
aufgebracht und zeichnen das Muster der Matrize nach. Diese sind in
Längen von bis zu 10 Metern erhältlich.
Textile Schalungsbahnen
senken den w/z-Wert im Randbeton und vermeiden Lunker in der
Betonoberfläche. Die textile Schalstruktur ist nach dem Ausschalen
sichtbar.
Siebdruckverfahren
Mit Hilfe von Folien, die über Siebdruckverfahren beschichtet und
in die Fertigteilformen eingelegt werden, können bedruckte
Oberflächen in Beton gefertigt werden („Fotobeton”). Aufgrund des
Verfahrens kann dieses nur bei Fertigplatten angewendet werden. Der
unterschiedlich dick aufgetragene Abbindeverzögerer und die daraus
resultierende unterschiedliche Abbindegeschwindigkeit des
Randbetons führt zu einem Raue-/Glättespektrum auf der
Plattenoberfläche und zu Hell-/Dunkelverläufen.
Fachwissen zum Thema
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