Allgemeine Mangelerscheinungen
Fehler bei Planung, Konstruktion und Ausführung können ebenso zu Mangelerscheinungen am Festbeton führen wie innere und äußere Beanspruchungen beispielsweise durch Witterungseinflüsse. Risse, Kiesnester, Flecken und Kalkausblühungen sind die Folgen.
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Die häufigsten Ursachen, die zu Schäden führen, sind:
- die unsachgemäße Betonzusammensetzung
- das falsche Einbringen des Betons
- die mangelhafte Planung und Konstruktion des Bauwerks
- Kräfteverlauf und Eigenbewegung des Betons durch Kriechen, Schwinden, Quellen
- Einflüsse aus der Luft, dem Wasser, durch Salze und chemischen Belastungen
- Pilzbefall
- die fehlende Nachbehandlung des Betons
Risse
Risse entstehen durch innere Spannungen (Zwangsspannungen) und äußere Kräfte (Lastspannungen), die auf das Betonbauteil wirken. Beim Auftreten von Rissen ist die Festigkeit oder das zulässige Maß an Verformbarkeit des Stoffes an jener Stelle überschritten worden. Nicht jeder Riss besagt, dass dadurch ein Schaden entstanden ist. Risse im jungen Beton sind bis zu einer Rissbreite von 0,2 mm zugelassen. Risse können vermieden werden durch:
- die Verwendung von Zementen mit niedriger Hydratationswärme
- einen niedrigen Wassergehalt im Frischbeton
- die Vermeidung von starken Temperaturunterschieden (Frischbeton, Beton während der Erhärtung, Umgebungstemperatur)
- entsprechendem Bewehrungsgrad
- den Einbau von Fugen
- eine entsprechende Nachbehandlung des jungen Betons
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Kiesnester
Kiesnester sind Entmischungserscheinungen der Gesteinskörnung bei Frischbeton. Es kommt zu einer Absonderung der gröberen Gesteinskörnungsanteile. Kiesnester entstehen durch:
- eine ungeeignete Kornabstufung
- eine zu geringe Mischzeit
- zu starkes Aufprallen des Frischbetons (max. Fallhöhe 1,5 m)
- einen zu hohen Bewehrungsgrad ohne Rüttelgassen
- instabile Schalung und zu langes Verdichten
Flecken
- den falschen Einsatz von Trennmitteln und Schalöl
- alte oder häufig verwendete Schalungen, die ungleichmäßig saugen
- Rezepturänderungen innerhalb eines Betoniervorgangs
- unregelmäßiges Verdichten, das zu ungleichen Querschnitte im Beton und zu unterschiedlich ausgebildeten Oberflächen führt
- Entmischung während des Schalvorgangs bei zu große Fallhöhen
- unsachgemäße Nachbehandlung
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Kalkausblühungen
Zement spaltet bei seiner Erhärtung Kalkhydrat ab, das sich im Wasser durch die Nachbehandlung oder Regenwasser lösen und nach oben wandern kann. Verdunstet das Wasser, bleibt an der Oberfläche Kalkhydrat zurück, das in schwer lösliches Calciumcarbonat (Kalkstein) umgewandelt wird. Wenn dieser an sich natürliche Vorgang durch ungünstige Bedingungen gesteigert wird, kommt es zu Ablagerung von größeren Mengen an Calciumcarbonat, die als weiße Ausblühungen sichtbar werden.
Faktoren die Ausblühungen begünstigen:
- Wasser, wie beispielsweise Nachbehandlungs- oder Regenwasser, das über frisch entschalte Betonbauteile abfließt oder einige Zeit zwischen Schalung und Betonoberfläche verbleibt
- feuchte oder kühle Witterung
- Temperaturgefälle im Beton
Maßnahmen die Ausblühungen verhindern:
- Wassereindringung in eingeschalten Beton vermeiden
- bei der Nachbehandlung zwischen Beton und Schalung Folien, feuchte Matten oder entsprechende Nachbehandlungsmittel verwenden
- Entschalen des Betons nur bei trockenem Wetter
Fachwissen zum Thema
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