Kastenschlösser
Gallerie
Kastenschlösser sind eine Bauart eines
aufschraubbaren Schlosses. Anders als beim offenen Schloss ist hier
die Mechanik von einem Schlosskasten abgedeckt. Auf der
Kastenoberseite sind nur die Nuss für den Drücker und das
Schlüsselloch für den Schlüssel sichtbar. Das rahmenseitige
Gegenstück kann ein Schließblech oder ein Schließkloben
sein.
Zum Einsatz kommen Kastenschlösser an Wohnungsabschlusstüren und
Haustüren als zusätzliche Sicherheit zum üblicherweise vorhandenen
Einsteckschloss. Als reine Tür- und Torschlösser werden sie heute
nicht mehr verwendet, dagegen aber an Möbeln und bei
Restaurierungen von historischen Türen und
Portalen. Ihrer jeweilige Form nach lassen sie sich einer
kunstgeschichtlichen Epoche zuordnen:
- Renaissanceschlösser besitzen einen Kasten mit bandseitigem
Abschluss in Herzform, das Schlüsselloch ist oft durch eine
aufgesetzte Kapelle mit Gewirre geschützt, das Schlossblech besteht
aus geätztem oder gebläutem Eisen
- Barock- und Rokokoschlösser sind rechteckig bis quadratisch und
besitzen oft eine Olive und eine Messingplatte mit aufgesetzten
Ornamenten und Applikationen als Schlossdecke
- Schlösser aus der Empirezeit sind rechteckig, wieder aus Stahl und bisweilen vollkommen schmucklos
Kastenschlösser an Restaurierungsobjekten bedürfen der
besonderen Aufmerksamkeit. Sind sie zu erneuern, so müssen sie
i.d.R. individuell angefertigt werden.
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