Kastenschlösser

Eines der um 1900 üblichen Kastenschlösser
Kastenschloss an einem schmiedeeisernen Tor vor einer Berliner Kirche

Kastenschlösser sind eine Bauart eines aufschraubbaren Schlosses. Anders als beim offenen Schloss ist hier die Mechanik von einem Schlosskasten abgedeckt. Auf der Kastenoberseite sind nur die Nuss für den Drücker und das Schlüsselloch für den Schlüssel sichtbar. Das rahmenseitige Gegenstück kann ein Schließblech oder ein Schließkloben sein.

Zum Einsatz kommen Kastenschlösser an Wohnungsabschlusstüren und Haustüren als zusätzliche Sicherheit zum üblicherweise vorhandenen Einsteckschloss. Als reine Tür- und Torschlösser werden sie heute nicht mehr verwendet, dagegen aber an Möbeln und bei Restaurierungen von historischen Türen und Portalen. Ihrer jeweilige Form nach lassen sie sich einer kunstgeschichtlichen Epoche zuordnen:

  • Renaissanceschlösser besitzen einen Kasten mit bandseitigem Abschluss in Herzform, das Schlüsselloch ist oft durch eine aufgesetzte Kapelle mit Gewirre geschützt, das Schlossblech besteht aus geätztem oder gebläutem Eisen
  • Barock- und Rokokoschlösser sind rechteckig bis quadratisch und besitzen oft eine Olive und eine Messingplatte mit aufgesetzten Ornamenten und Applikationen als Schlossdecke
  • Schlösser aus der Empirezeit sind rechteckig, wieder aus Stahl und bisweilen vollkommen schmucklos

Kastenschlösser an Restaurierungsobjekten bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit. Sind sie zu erneuern, so müssen sie i.d.R. individuell angefertigt werden.

Fachwissen zum Thema

Einsteckschloss

Einsteckschloss

Türbeschläge

Einsteckschlösser

Olive ca. 1900

Olive ca. 1900

Fensterbeschläge

Oliven

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Beschläge sponsored by:
ECO Schulte GmbH & Co. KG
Iserlohner Landstraße 89
58706 Menden
Telefon: +49 2373 9276-0
www.eco-schulte.com und www.randi.com