Theodor Quartier in Berlin-Reinickendorf

Treppenläufe optisch in Bewegung

Im nordwestlichen Berliner Stadtbezirk Reinickendorf wurden nach den Plänen des Büros DMSW Architekten in Zusammenarbeit mit Arnold und Gladisch Architekten für die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gesobau sechs Wohnblöcke auf je rechteckigem Grundriss realisiert. Das umgebende Areal am Senftenberger Ring ist geprägt von viel Grün sowie gemeinschaftlich genutzten Außenräumen wie etwa Spielplätzen und Sportanlagen. Zwischen einem Seniorenzentrum im Westen und einem Schulkomplex im Osten wurden in den Gebäuden vom Theodor Quartier insgesamt 388 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen geschaffen. Außerdem ist in einem der Blöcke eine Kindertagesstätte für 120 Kinder untergebracht.

Gallerie

Kindertagestätte und Seniorenwohnen unter einem Dach

Alle Bauten erheben sich auf einem rechteckigen Grundriss, aber verfügen über eine unterschiedliche Geschossanzahl: Während die vier nördlichen Bauten sieben Etagen hoch sind, sind die beiden südlichen Gebäude mit drei Etagen plus Staffelgeschoss niedriger. Im nordwestlich gelegenen Siebengeschosser ist im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss die Kindertagesstätte „Horizonte – Kids“ untergebracht. Die Ebenen darüber sind auf die Bedürfnisse von älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen zugeschnitten. Von den ingesamt 50 barrierefreien Wohnungen sind fünf auf eine uneingeschränkte Rollstuhlbefahrbarkeit ausgelegt. Des Weiteren wurden in diesen Ein- bis Dreizimmerwohnungen die Fenster- und Balkonbrüstungen so ausgeführt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner auch im Sitzen hinaussehen können. Die Bäder sind derart vorgerüstet, dass eine nachträgliche Ausstattung mit Nutzungserleichterungen möglich ist.

Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse
Bei den übrigen Wohnungen handelt es sich um eine Mischung aus Ein- bis Fünfzimmerwohnungen, die zwischen 37 bis 103 Quadratmeter groß sind. Sowohl für Einpersonenhaushalte als auch für Paare, Familien und Wohngemeinschaften gibt es passende Wohnungsgrößen. Pro Regelgeschoss gruppieren sich zwölf Apartments um ein geschossübergreifendes Atrium mit quadratischem Grundriss. Jede Wohnung verfügt entweder über eine Terrasse, eine Loggia oder einen Balkon. Da die Gebäude nicht unterkellert sind, sind Abstell- und Technikräume jeweils im Erdgeschoss untergebracht. 60 Prozent der Wohneinheiten wurden im Rahmen der Wohnungsneubauförderung errichtet und werden an Personen mit Wohnberechtigungsschein vermietet.

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Atrium mit sich kreuzenden Treppenläufen

Die Obergeschosse der sechs Wohnblöcke sind jeweils sowohl über einen Aufzug als auch über ein Treppenhaus zu erreichen, das sich im zentralen Atrium befindet. Über ein Oberlicht wird letzteres jeweils  natürlich belichtet. Die geraden Treppenläufe bestehen aus hellgrauen Stahlbetonfertigteilen und sind mit schwarzen Staketengeländern als Absturzsicherung versehen. Die Brüstungen in den Obergeschossen sind aus demselben Material und in derselben Form ausgeführt, sodass die Treppengeländer fließend in die Brüstungen übergehen.

Die Besonderheit der Treppenhallen liegt darin, dass die Treppenläufe leicht versetzt zueinander verlaufen. Im Grundriss bilden sie die einzigen Linien die nicht parallel beziehungsweise orthogonal zu den Außenwänden liegen. Läuft man vom Erdgeschoss ins oberste Geschoss, so kommt man auf jeder Ebene an einem anderen Punkt raus. Durch die Anordnung der Treppenläufe erinnert die Treppe an ihr sich bewegendes Pendant in der Zaubereischule Hogwarts. -np

Bautafel

Architektur: DMSW Architekten, Berlin; Arnold und Gladisch Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Märkische Ingenieur Bau, Wriezen (Generalübernehmer); Diederichs, Berlin (Projektsteuerung); Lichtenau Himburg Tebarth Bauingenieure (Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz); Ingenieurbüro Jesorlowitz, Berlin (Technische Gebäudeausrüstung); Erd- und Grundbauinstitut Helge Schäfer, Brandenburg (Bodengutachten); Fugmann Janotta Partner, Berlin (Außenanlagen)
Bauherr/in: Gesobau, Berlin
Fertigstellung: 2021
Standort: Senftenberger Ring 45-47, 13435 Berlin
Bildnachweis: Werner Huthmacher, Berlin (Fotos); DMSW Architekten, Berlin (Pläne)

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