Reflection House in Bangkok

Wenn mehrere Generationen unter einem Dach leben, müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse planerisch berücksichtigt werden. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat ein privater Bauherr für sich und seine Mutter ein Wohnhaus errichten lassen. Mit der Planung des sogenannten Reflection House wurde das Büro AUN Design Studio beauftragt. Auf rund 182 Quadratmetern gestaltete das Planungsbüro pro Partei ein Geschoss, das jeweils auf die altersbedingten Bedürfnisse der Bewohner*innen abstimmt ist. Eine skulpturale Treppe im Zentrum des Hauses fungiert als verbindendes Element.

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Haus im Käfig

In Anlehnung an die unmittelbare Nachbarbebauung aus eingeschossigen Bungalows mit flachen Satteldächern, umgibt das Reflection House ein Carport, der die leicht geneigte Dachform aufgreift. Durch den hellen Metallzaun hindurch blickt man wie in einen Käfig und erspäht dort hinter einem Baum das zweigeschossige Haus mit Sichtbetonfassade. Das Pultdach des straßenseitig liegenden Teils ragt diagonal aus dem flach geneigten Dach des Carports hervor. Beidseitig des massiven Baukörpers befindet sich jeweils ein Parkplatz. Zur Straße hin zeigt sich die Fassade bis auf ein Fensterband im Erdgeschoss und eine winzige Öffnung in der Etage darüber geschlossen.

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Verschwimmende Grenze zwischen innen und außen

Der Grundriss des Bauwerks ist T-förmig: Der nördliche Gebäudeteil verläuft orthogonal zur Straße, der südliche Teil parallel zu ihr. Im Erdgeschoss liegt die Wohneinheit der Mutter mit einer geräumigen Wohnküche im Norden. Werden die großflächigen, bodentiefen Fenster an der Ost- und Westseite geöffnet, verwischt die Grenze zwischen innen und außen. Im südlichen Teil befinden sich ein Schlaf- und ein Badezimmer sowie ein Hauswirtschaftsraum und eine Abstellkammer.

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Das Obergeschoss ist ähnlich strukturiert. Im Norden ist ein beidseitig verglastes Wohnzimmer mit Bar und angrenzendem Balkon angeordnet. Hinter der Bar liegt versteckt hinter einer verschiebbaren schwarzen Wand ein Gästebad mit Dusche. Im südlichen Teil des Obergeschosses befinden sich das Schlafzimmer und das Hauptbadezimmer. Ein darüber eingezogenes Mezzaningeschoss wird als Yoga-Studio oder Meditationsraum genutzt.

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Transparente Treppe

Im ganzen Haus verteilt sind diverse Kunstwerke zu finden. Eines davon könnte die skulpturale Treppe aus perforiertem weißen Stahl sein. Sie beginnt nicht ebenerdig, sondern mit einem Viertelpodest ab der vierten Stufe und scheint im Raum zu schweben. Die unteren drei Stufen sind getrennt von der Stahlkonstruktion als Betonblock ausgeführt. In ihre Trittstufen sind flächenbündig perforierte Metallelemente aus dem gleichen Material wie der obere Teil der Treppe eingelassen. Zwischen der dritten Stufe und dem Podest gibt es weder eine Setzstufe noch eine andere Verbindung.

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Die Stahltreppe ist als Faltwerk gearbeitet. Die ebenfalls aus Stahl gefertigten Brüstungswangen, die die Konstruktion an der Decke fixieren, wurden so an die Stufen geschweißt, dass eine scharfe Kante entsteht. Durch die Perforierung wirkt die Treppe leicht und transparent. An ihren äußeren Kanten verlaufen Lichtstreifen, die ihr bei Dunkelheit ein futuristisches Äußeres verleihen. Diese dezenten LED-Streifen werden an anderen Stellen im Haus aufgegriffen. -np

Bautafel

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