Außentreppen
Zu den Außentreppen zählen alle Treppen mit einer
ununterbrochenen Folge von mindestens drei Stufen, die sich
außerhalb an einem Gebäudes befinden. Im Gegensatz zu den
Bauordnungen der Länder unterscheidet die DIN 18065
Gebäudetreppen nicht zwischen Innen- und Außentreppen. Dennoch
sind die Anforderungen an sie verschieden. So ist bei Treppen im
Außenraum darauf zu achten, dass die Treppenmaterialien der
Witterung standhalten und rutschhemmende Oberflächen aufweisen. Des
Weiteren müssen Treppenpodeste und Trittstufen
eine waagrechte Soll-Lage aufweisen. Treppen mit notwendiger
Entwässerung sind mit Funktionsgefälle nach den allgemein
anerkannten Regeln der Technik auszubilden. Das Gefälle ist
materialabhängig und darf maximal 3% betragen.
Gallerie
Aufgrund der hohen Rutschgefahr bei Regen müssen die Stufenkanten und Auftritte besonders rutschfest sein. Hier spielt das Material der Treppenstufen eine entscheidende Rolle. Holz beispielsweise ist im Nässezustand extrem glatt, sein Einsatz ist deshalb genau abzuwägen. Rutschsicher dagegen sind poröse bzw. durchlässige Materialien des Trittbelags.
Die Steigung von Außentreppen ist in der Regel niedriger als bei Innentreppen, auch weil im Gelände oft mehr Raum zu Verfügung steht. Gebräuchliche Steigungsverhältnisse sind 16/31, 15/33, 14/35 und 12/39 (Steigungshöhe/Auftrittstiefe). Aus Sicherheitsgründen ist bei mittlerer Treppenneigung (zwischen 24° und 36°) nach spätestens 18 Stufen ein Zwischenpodest vorzusehen, bei einer Treppenneigung über 36° ist ein Podest nach einer Steigungshöhe von maximal 3,00 m erforderlich. Bis zu einem Steigungsverhältnis von 1:6 handelt es sich um eine Außentreppe, bei geringeren Neigungen um eine Treppenrampe.
Eine Sonderform der Außentreppe ist die Freitreppe, die auch unabhängig von einem Gebäude errichtet sein kann. Dient sie als alleiniger Zugang zu einem Gebäude, unterliegt auch sie der DIN 18065. Gleiches gilt für überdachte Außentreppen, die als Fluchtweg ausgewiesen sind.
Neben der reinen Erschließung dienten Außentreppen schon immer
dazu, ein Gebäude zu erhöhen, indem man es auf einen Sockel
stellte. Beispiele sind Sakralbauten, Theater, Rathäuser und
ähnlich repräsentative Bauten. Gleichzeitig spielen sie als
architektonisches Gestaltungselement eine wichtige Rolle im
öffentlichen Raum: Große Außentreppen beispielsweise sind ein
beliebter Aufenthaltsort – zumindest im Sommer und ganz besonders
bei Touristen.
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