Mehrschichtiger Aufbau einer intensiven Dachbegrünung
Es gibt zwei grundlegende Bauweisen für Dachbegrünungen: die einschichtige und die mehrschichtige Bauweise. Der wesentliche Unterschied liegt in der Gestaltung der Dränage. Bei der einschichtigen Bauweise ist die Dränage direkt in die Vegetationstragschicht integriert, während sie bei der mehrschichtigen Bauweise als separate Funktionsschicht ausgeführt ist.
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Die intensive Dachbegrünung wird in Form einer mehrschichtigen Bauweise realisiert, bestehend aus verschiedenen Funktionsschichten. Eine intensive Dachbegrünung umfasst die folgenden Funktionsschichten:
- Dachabdichtung bzw. Wurzelschutzbahn
- Schutzschicht
- Dränage
- Filterschicht
- Vegetationstragschicht (Substrat) und schließlich
- die Vegetationsschicht
Wichtig ist, dass die einzelnen Schichten aufeinander abgestimmt sind, um die langfristige Funktionalität des Gesamtsystems sicherzustellen. Dabei kann es vorkommen, dass ein Produkt mehrere Funktionen innerhalb der Schichten übernimmt. Des Weiteren ist eine geeignete Dachkonstruktion grundlegende Voraussetzung für alle Schichten der Dachbegrünung.
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Mehrere Schichten mit spezifischen Funktionen
Bei geeigneter Dachabdichtung, z.B. PVC, EPDM oder kupferbasierte Bitumenabdichtungen mit bestandener FLL-Prüfung zur Durchwurzelungsfestigkeit, ist ein Durchwurzelungsschutz gewährleistet. Andernfalls wird eine FLL-geprüfte Wurzelschutzfolie als unterste Schicht über der Dachabdichtung verwendet, um Schäden am Dach durch ein- oder durchdringende Pflanzenwurzeln dauerhaft zu verhindern. Darauf folgt eine Schutzschicht, typischerweise eine Lage aus Vliesen oder Gummigranulaten, um die Dachabdichtung vor mechanischer Beschädigung zu schützen. Die darüber liegende Sickerschicht bzw. Dränage speichert und leitet Niederschlagswasser ab, verhindert also stehendes Wasser. Die Dränage kann aus Schüttgütern wie Lava (Schuttgüterdränage) oder Kunststoffen (Festkörperdränage) bestehen. Sie muss eine hohe vertikale Wasserdurchlässigkeit und ein hohes Wasserableitvermögen aufweisen. Die Funktionsfähigkeit sollte gemäß DIN 4095: Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung für 50 Jahre ausgelegt sein.
Spezielle Filtervliese trennen die Dränage von der Vegetationstragschicht und verhindern das Einschlämmen von Feinanteilen in die darunterliegende Dränage. In der Regel werden CE-markierte Filtervliese/-gewebe eingesetzt, um Feinteile im Substrat zurückzuhalten, die jedoch nicht die Durchwurzelung der Sickerschicht behindern. Die üblicherweise 20 – 35 cm hohe Vegetationstragschicht besteht aus einem speziellen Substrat gemäß FLL-Dachbegrünungsrichtlinie für die Mehrschichtbauweise. Bei höheren Aufbauten kann ein mineralisches Untersubstrat erforderlich sein. Anschließend folgt die Vegetationsschicht, die vielfältige Dachlandschaften mit Rasen, Sträuchern, Teichen und anderen Zubehörelementen ermöglicht. Insbesondere bietet diese Form der Begrünung auch immer zusätzlichen Wohnraum.
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Beispielhafter Aufbau des Systems Gartendach
Das Dachbegrünungssystem Gartendach der Firma Optigrün ist eine besonders vielseitig nutzbare Form der intensiven Dachbegrünung und besteht aus mehreren Komponenten, die eine Bepflanzung ermöglichen. Angefangen mit einem Trenn-, Schutz- und Speichervlies, das mehrere Funktionen in einer Schicht kombiniert. Auf diese folgt eine 6 cm hohe Festkörperdränage, Plattenware aus HDPE-Recycling-Regenerat mit hohem Wasserspeicher. Die darüber liegende Substratschicht wird mittels Filtervlies von der Dränage getrennt. Als Substratschicht empfiehlt sich das zum System passende Intensivsubstrat i mit hoher Wasserspeicherkapazität, das sich für Dachflächen mit geringer Tragfähigkeit und ein breites Pflanzenspektrum eignet. Die Hauptbestandteile des Substrats sind Blähschiefer, Blähton, Lava, Bims, Ziegelsplitt, Porlith und Grünschnittkompost. Je nach Region variiert jedoch die Zusammensetzung. Der gesamte Schichtaufbau des Systems Gartendach hat eine Mindesthöhe von 26 cm. Zusätzlich sind Teiche, Pflanzenbeete und Sandkasten integrierbar, die dann jeweils spezielle technische Zusatzmaßnahmen erfordern.
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