Außen oder innen?
Wo sollte er liegen, der optimale Sonnenschutz, außen oder innen? Die Entscheidung über die Lage der Sonnenschutzelemente für ein bestimmtes Objekt ist von großer Bedeutung und kann nur in Abwägung vieler Faktoren getroffen werden. Dazu gehören die bauphysikalischen Vorgänge genauso wie die potenziellen Kosten oder ortsgebundenen Klimadaten.
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Grundsätzlich ist ein außen liegender Sonnenschutz einem innen liegenden vorzuziehen. Das hat vor allem bauphysikalische Gründe: Der nicht sichtbare Anteil aus dem gesamten Spektrum der Sonnenstrahlen (Wellenlängen ca. 800 nm - 2.500 nm) beträgt ca. 50 Prozent. Man nennt diese Strahlen auch nahes Infrarot. Für diese Strahlen ist normales Fensterglas relativ gut durchlässig. Haben die Strahlen das Fenster erst einmal passiert, werden sie von im Raum befindlichen Oberflächen absorbiert und dann umgewandelt in Form von Wärmestrahlung wieder abgegeben (auch fernes Infrarot genannt, in einem Wellenlängenbereich von 5.000 nm bis 50.000 nm). Für diese langwelligen Strahlen ist Glas aber nahezu undurchlässig. Die Strahlen werden dann entweder in der Verglasung absorbiert oder in das Rauminnere reflektiert. Sie können jedenfalls nicht ungehindert ins Freie zurück. Diesen Effekt nennt man Wärmefalle oder Treibhauseffekt.
Befindet sich der Sonnenschutz vor der Verglasung – also außen liegend –, so treffen die Sonnenstrahlen zunächst auf diesen Sonnenschutz, werden zum Teil absorbiert und heizen diesen auf. Die restliche Strahlung wird entweder durchgelassen oder reflektiert. Die langwelligen Infrarotstrahlen, die der Sonnenschutz dann abgibt, entstehen vor der Verglasung und können diese nicht passieren. Liegt der Sonnenschutz innen, dann verhält er sich prinzipiell genauso wie ein außen Liegender, nur mit dem Unterschied, dass die Wärmestrahlen hinter der Verglasung entstehen und diese nicht mehr nach außen passieren können. Dieser physikalische Effekt lässt sich nicht umgehen.
Die Tatsache, dass ein außen liegender einem innen liegenden Sonnenschutz in Bezug auf die unerwünschte Steigerung der Raumtemperatur überlegen ist, gilt als lang bekannt und ist unumstritten. Ebenso eindeutig ist die Tatsache, dass der sogenannte Treibhauseffekt diese Vorgänge verursacht und die Stärke des Treibhauseffektes auch in Abhängigkeit von der Verglasungsart steht. Deshalb sollte ein weiterer Aspekt der Planung je nach der Lage des Sonnenschutzes auch die Wahl der dazu passenden Verglasungsart sein.
Sollten in einem Bauvorhaben wirtschaftliche Engpässe entstehen,
ist der innen liegende Sonnenschutz meist kostengünstiger
umzusetzen als sein außen liegendes Pendant. Außerdem gibt es
klimatische Bedingungen etwa in sehr windreichen Regionen oder in
sonnenarmen Ländern, die einen innen liegenden Schutz erforderlich
machen. Äußerere Zwänge und Auflagen, etwa im Bereich des
Denkmalschutzes, erlauben oftmals keine nachträgliche Montage eines
außen liegenden Sonnenschutzes, deshalb kann in diesen Fällen auf
ein innen liegendes System zurückgegriffen werden. Einen
Spezialfall stellt das von innen montierbare Außenrollo Solix des
Herstellers MHZ dar, denn es vereint die Leistung eines
Sonnenschutzes im Fassadenbereich mit der Flexibilität eines
Rollos
im Innenraum.
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