Überbauung A-Park in Zürich

Stadt und Land - Beton trifft Schiefer

Dörfer in der Nähe von Großstädten haben es nicht leicht. Albisrieden, einst ein Bauerndorf in der Nähe von Zürich, kann als Paradebeispiel für dieses städtebauliche Dilemma herangezogen werden. Verfügt es einerseits über gut erhaltenen dörflichen Strukturen - traditionelle Bauernhäuser in der Dorfmitte, ein kleiner Dorfbach, eine historische Mühle - treffen diese heute auf die Formensprache der Großstadt. Albisrieden ist zu einem Stadtteil Zürichs geworden. Um so schwerer gestaltete sich die Aufgabe für das Züricher Architektenduo Baumann Roserens, eine komplette Wohnanlage in unmittelbarer Nähe zum Dorfkern zu erstellen. Entstanden sind 60 Wohnungen, ein zweigeschossiger Supermarkt mit 1.400 m², Ladenflächen mit insgesamt 300 m², Dienstleistungseinrichtungen auf 300 m² und fast 150 Parkplätze: die A(-lbisrieden)-Park Überbauung.

Gallerie

Baumann Roserens hatten sich eine unaufdringliche Gliederung des Areals als städtebauliches Ziel gesetzt und dies auch umgesetzt. Die Nutzungen verteilen sich auf zwei verschiedene Baukörper: zwei mehrfach geknickte Zeilen, die nebeneinanderliegen und durch eine L-förmige Erweiterung des einen Baukörpers eine deutliche U-Form bilden. Zur Albisriederstraße bildet die Anlage mit der kurzen Seite einen eher geschlossenen Blockrand, zur Mühle und den umliegenden Wiesen öffnet sich der Innenhof.

Die Grundrisse entsprechen der projektierten Mieterschaft. Teils als Maisonette ausgebildet, verfügen alle Wohnungen über einen generösen Außenbereich - meist als Loggia - und großzügige Verglasungen in mindestens zwei Himmelsrichtungen. In den beiden viergeschossigen Zeilen befinden sich rund fünfzig Wohnungen, eine Gemeinschaftswohnung für pflegebedürftige Menschen, ein Hort und ein Kindergarten. Die genossenschaftliche Bauherrin hatte eine Durchmischung der Mieterschaft und gute Identifikationsmöglichkeiten für alle als Grundidee vorgegeben. Außerdem sollte der Schweizer Minergiestandard erreicht werden. Dafür sorgt heute unter anderem ein neu entwickeltes Wärmetauschaggregat, das über die Fensterrahmen die Räume belüftet.

Schiefer
Um das städtebauliche Konzept bis in die Materialwahl hinein zu verfolgen, wählten die Architekten für die Gestaltung der Fassaden zwei gegensätzliche Baustoffe: Beton als steinernen Sockel für den städtischen Aspekt, für die Obergeschosse Schiefer als eher ländliches Baumaterial für die „dörflichen" Strukturen.

Als Deckart wählten die Architekten eine Rechteck-Doppeldeckung in der waagerechten Ausführung, der anthrazitfarbene Schiefer aus Spanien zeigt sich als Längsformat (40 x 20 cm) flächig zwischen den Betondeckenplatten. Der Wandaufbau beginnt im Inneren mit einer massiven Wandkonstruktion aus Backstein - an einigen Stellen auch Beton -, dann folgt eine 18 cm dicke Mineralwolldämmung. Darauf befinden sich erst horizontale Aluminiumschienen als Traggerüst, die wiederum vertikale Holzlatten als Befestigung für die genagelten Schieferplatten dienen.

Auf die Frage, nach welchen Kriterien das Material ausgewählt wurde, erklärte Herr Baumann: „Wir wollten ein dunkles, nicht zu steriles Material, das sich selbst zurücknimmt. Schiefer ist durch seine spürbare Struktur und Materialität geradezu perfekt dafür geeignet. Außerdem schimmert er in allen Farben, je nach Tageszeit."

Bautafel

Architekten: Baumann Roserens Architekten, Zürich
Projektbeteiligte:
Marein Gijzen, Zürich (Projektleitung); Stefanie Müller, Sonja Casty, David Wolfensberger, alle Zürich (Ausführungsplanung); Annette Roserens, Zürich (Farbgestaltung); Deutsche Rockwool, Gladbeck (Mineralwolledämmung); Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (Schiefer)
Bauherrin: Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich
Fertigstellung: 2008
Standort: Albisried, Zürich
Bildnachweis: Andrea Helbling, Arazebra, Zürich; Baumann Roserens Architekten, Zürich

Fachwissen zum Thema

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

Eine geometrische und gerade Linienführung kennzeichnet diese wirtschaftliche Bekleidung für Neubau und Sanierung.

Die Waagerechte Deckung wird ausschließlich zur Fassadenverkleidung genutzt und kann mit rechteckigen oder quadratischen Schieferplatten erstellt werden.

Die Waagerechte Deckung wird ausschließlich zur Fassadenverkleidung genutzt und kann mit rechteckigen oder quadratischen Schieferplatten erstellt werden.

Deckungsarten

Waagerechte Deckung

Kennzeichnend ist ein diagonaler Versatz der Stoßfugen. Die Verlegetechnik ist unkompliziert, die Materialausnutzung hoch.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Schiefer sponsored by:
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de
Zum Seitenanfang

Ein Wohnquartier nach Plänen des Kopenhagener Büros Vandkunsten Architects belebt das ehemalige Hafenareal.

Ein Wohnquartier nach Plänen des Kopenhagener Büros Vandkunsten Architects belebt das ehemalige Hafenareal.

Wohnen/​MFH

Wohnquartier Bispevika in Oslo

Lebhafte Haut aus hellem Schiefer

Nach Plänen der Berliner Arbeitsgemeinschaft von Scharabi Architekten mit Anne Raupach entstand gegenüber dem Volkspark Friedrichshain an der Landsberger Allee das gemeinschaftliche Wohnprojekt Walden 48.

Nach Plänen der Berliner Arbeitsgemeinschaft von Scharabi Architekten mit Anne Raupach entstand gegenüber dem Volkspark Friedrichshain an der Landsberger Allee das gemeinschaftliche Wohnprojekt Walden 48.

Wohnen/​MFH

Wohngebäude Walden 48 in Berlin

Graugrüner Schiefer für sechsgeschossigen Holzbau

Die langen Gebäuderiegel der ehemaligen Schule in Meinerzhagen erscheinen heute kleinteilig und spiegeln die neue Nutzung.

Die langen Gebäuderiegel der ehemaligen Schule in Meinerzhagen erscheinen heute kleinteilig und spiegeln die neue Nutzung.

Wohnen/​MFH

Umbau einer Schule zum Wohnquartier in Meinerzhagen

Neugliederung der Fassade mit Schiefer

Das sogenannte Cirkelhuset nach einem Entwurf der dänischen Architekten Urban Lab Nordic wirkt in der flachen Küstenlandschaft Køges stark und monolithisch.

Das sogenannte Cirkelhuset nach einem Entwurf der dänischen Architekten Urban Lab Nordic wirkt in der flachen Küstenlandschaft Køges stark und monolithisch.

Wohnen/​MFH

Sozialer Wohnungsbau Cirkelhuset in Køge

Runde Schieferfassade umhüllt bunten Kern

Im Stadtteil Vanløse schließt das fünfgeschossige Wohnhaus mit zehn Studios und 18 Apartments für zwei Personen eine Lücke im Baublock.

Im Stadtteil Vanløse schließt das fünfgeschossige Wohnhaus mit zehn Studios und 18 Apartments für zwei Personen eine Lücke im Baublock.

Wohnen/​MFH

Tandrup Kollegiet in Kopenhagen

Weiße Loggien und anthrazitfarbene Schieferfassade

Nordfassade mit zurückversetztem Eingang

Nordfassade mit zurückversetztem Eingang

Wohnen/​MFH

Wohnen am Kleinen Wannsee in Berlin

Hinterlüftete Fassade aus grünem Schiefer

Schieferboden in einem großzügigen Wohnraum, der sich nach Westen öffnet und dem eine breite Dachterrasse vorgelagert ist

Schieferboden in einem großzügigen Wohnraum, der sich nach Westen öffnet und dem eine breite Dachterrasse vorgelagert ist

Wohnen/​MFH

Maisonettewohnung in Berlin-Mitte

Schwarzer, südamerikanischer Schiefer als verbindender Bodenbelag

Schräge Dachflächen mit Schieferplatten, eine Lochfassade mit grünen Klinkern und gelochte, cognacfarbene Gitter für Balkone, Erker und den Sonnenschutz prägen den Wohnblock (Westansicht)

Schräge Dachflächen mit Schieferplatten, eine Lochfassade mit grünen Klinkern und gelochte, cognacfarbene Gitter für Balkone, Erker und den Sonnenschutz prägen den Wohnblock (Westansicht)

Wohnen/​MFH

Wohnblock auf dem Ijdock in Amsterdam

Bizarr geformte Schieferplatten als Deckung einer Dachschneise

Schließung des Blockrands an der Mühlebachstraße (Nord-Ost-Ansicht)

Schließung des Blockrands an der Mühlebachstraße (Nord-Ost-Ansicht)

Wohnen/​MFH

Wohn- und Geschäftshaus in Zürich

Sechsgeschossiger Holzbau mit Schieferfassaden

Südostansicht: Wohnturm als Kopfbau an einer Straßenkreuzung

Südostansicht: Wohnturm als Kopfbau an einer Straßenkreuzung

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienhaus in Tokio

Vielfältig nutzbarer Schieferboden

Südansicht mit vier dreigeschossigen Wohneinheiten im Sockel

Südansicht mit vier dreigeschossigen Wohneinheiten im Sockel

Wohnen/​MFH

Zwei Wohnhochhäuser in Amsterdam

Hülle aus Schiefer in schillernden Braun- und Grautönen

Nordfassade: Schieferrechteckdeckung, rechteckige Fensterformate und Verglasungen im Erschließungs- und Begegnungsbereich

Nordfassade: Schieferrechteckdeckung, rechteckige Fensterformate und Verglasungen im Erschließungs- und Begegnungsbereich

Wohnen/​MFH

Mehrgenerationenhaus in Bludenz

Fassaden aus Holz und grüngrauem Farbschiefer

Viergeschossiges Gebäude mit knochenähnlichem Grundriss und lang gestrecktem Mittelbau

Viergeschossiges Gebäude mit knochenähnlichem Grundriss und lang gestrecktem Mittelbau

Wohnen/​MFH

Studentenwohnanlage in Potsdam

Von Schiefer strukturierte Fassaden

Beide Teile des Wohnblocks sind vollständig mit Schiefer verkleidet

Beide Teile des Wohnblocks sind vollständig mit Schiefer verkleidet

Wohnen/​MFH

Wohnblöcke im Freihafen in Kopenhagen

15-geschossiger Turm mit Schieferfassade

Homogene Wohnanlage aus Reihenhäusern mit individuellen Grundrissen

Homogene Wohnanlage aus Reihenhäusern mit individuellen Grundrissen

Wohnen/​MFH

Reihenhäuser in München-Riem

Fassaden aus Schiefer, Stahl, Holz und Glas

Reihenhäuser mit Schieferfassaden in Rechteck-Doppeldeckung

Reihenhäuser mit Schieferfassaden in Rechteck-Doppeldeckung

Wohnen/​MFH

Wohnanlage in Mülheim an der Ruhr

Reihenhäuser mit Schieferdächer und -fassaden in Rechteck-Doppeldeckung

Mehrfamilienwohnhaus in Deventer

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienwohnhaus in Deventer

Schiefer Block mit Rechteck-Doppeldeckung

Wohnungsbau in Cerredo

Wohnen/​MFH

Wohnungsbau in Cerredo

Guckkästen im Schiefermassiv

Die kurze Seite der U-Form: zur Straße entsteht ein öffentlicher Raum als Blockrand

Die kurze Seite der U-Form: zur Straße entsteht ein öffentlicher Raum als Blockrand

Wohnen/​MFH

Überbauung A-Park in Zürich

Stadt und Land - Beton trifft Schiefer

Bungalowsanierung und Aufstockung in Hamburg

Wohnen/​MFH

Bungalowsanierung und Aufstockung in Hamburg

Weiße Putzflächen und dunkle Schieferriemchen

Mehrfamilienhaus in Freiburg

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienhaus in Freiburg

Energieeffizienter Fassadenaufbau

Doppelhäuser in Marl

Wohnen/​MFH

Doppelhäuser in Marl

Schieferfassaden mit gerader Linienführung

Südansicht

Südansicht

Wohnen/​MFH

Sanierung dreier Wohnblöcke in Arnheim

Zweifarbige Schieferfassade

Das nach Süden verspringende Eckgebäude

Das nach Süden verspringende Eckgebäude

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienhäuser in Zürich

Schieferfassade in Rechteckdoppeldeckung

Nordfassade

Nordfassade

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienwohnhaus in Baar

Energetische Sanierung mit Schieferfassaden

Schmale Quader am Hang

Schmale Quader am Hang

Wohnen/​MFH

Wochenendhäuser am Lago Maggiore

Fünf Schieferquader

Die sieben Giebel geben dem ehemaligen Lagerhaus seinen Namen

Die sieben Giebel geben dem ehemaligen Lagerhaus seinen Namen

Wohnen/​MFH

Wohn- und Geschäftshaus Siebengebirge in Köln

Schiefer auf Porenbeton genagelt

Kubische Baukörper in Hanglage

Kubische Baukörper in Hanglage

Wohnen/​MFH

Wohnanlage in Hagedorn

Schweizer Minergie-Standard mit Schieferfassaden

Ansicht des neuen Zweifamilienhauses

Ansicht des neuen Zweifamilienhauses

Wohnen/​MFH

Zweifamilienwohnhaus in Schwyz

Niedrigenergiestandard in Schiefer

Kopfansichten

Kopfansichten

Wohnen/​MFH

Wohnanlage Vista Verde in Zürich-Leimbach

Schieferfelsen in karger Landschaft

Reizvoller Kontrast von Holz und Schiefer

Reizvoller Kontrast von Holz und Schiefer

Wohnen/​MFH

Altengerechte Wohnanlage in Gelterkinden

VHF mit einfacher waagerechter Deckung

Mehrfamilienhaus am Park

Mehrfamilienhaus am Park

Wohnen/​MFH

Mehrfamilienhaus in Zürich

Rechteck-Doppeldeckung als Sonderformat

Kubische Baukörper

Kubische Baukörper

Wohnen/​MFH

Wasservillen in Almere

"Individuelles Wohnen" von UN Studio - Rechteck-Doppeldeckung

Skulptur aus Schiefer

Skulptur aus Schiefer

Wohnen/​MFH

Hochhaus in Almere

Hochhausskulptur aus Schiefer- und Glasflächen - Rechteck-Doppeldeckung

Wer sind unsere Leser*innen?

Uns interessiert, zu welcher Berufsgruppe Sie gehören. So können wir Sie künftig noch genauer informieren. Vielen Dank.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Rathscheck Solar

Mit dem Indach-Photovoltaiksystem ermöglicht Rathscheck eine elegante Kombination von solarer Stromgewinnung mit allen Schieferdeckarten.

Partner-Anzeige