Sozialer Wohnungsbau Cirkelhuset in Køge
Runde Schieferfassade umhüllt bunten Kern
In der überwiegend flachen dänischen Küstenlandschaft wirkt das ringförmige Cirkelhuset der Architekten BSAA – Urban lab nordic monolithisch und kraftvoll. Eine dunkle, mattglänzende Fassade aus wetterbeständigem Schiefer prägt das äußere Erscheinungsbild des Wohngebäudes, dessen klare, einfache Form sich vom heterogenen Stadtbild Køges abhebt. Der Innenhof ist hingegen bunt: Die Fassaden zeigen ein wechselhaftes Farbenspiel, die Nutzung mit kleinen Privatgärten, geschützten Spielbereichen und Verkehrsflächen ist vielfältig.
Gallerie
Verdichtung in Ringform
Der Durchmesser der Anlage, ein sozialer Wohnungsbau, beträgt 65 Meter. Der Baukörper ist elf Meter tief und umfasst 132 Wohneinheiten, differenziert in 24 Wohnungstypen. Es ist das größte Wohnhaus der Stadt. Die Höhe des Volumens steigt nach Norden von drei auf sieben Geschosse an, was zu ausreichender Belichtung und freier Sicht führt. Jede Einheit hat Fenster auf beiden Seiten und verfügt über mindestens einen Balkon an der Hof- oder Straßenseite.
Windgeschützter, privater Innenhof
Der
architektonische Entwurf basiert auf den örtlichen Gegebenheiten
und regionalen Witterungsverhältnissen. Die ringförmige Struktur
hält nicht nur den Verkehrslärm der nahen Straße ab, sie bietet
auch einen windgeschützten Außenraum in der Küstenregion. Der Hof
wird über drei große Tore erschlossen, in denen sich genügend
Fahrradstellplätze befinden. Zusätzlich stehen den Bewohnern drei
frei zugängliche Dachterrassen und Gemeinschaftsräume zur
Verfügung.
Vorgehängte Schieferfassade in horizontaler Deckung
Die Vorteile von Schiefer als Baustoff sind beachtlich: Der
Naturstein ist unbrennbar, sehr robust und dauerhaft, UV-beständig,
komplett recyclingfähig und baubiologisch unbedenklich. Die für die
Fassade verwendeten Schieferplatten sind als horizontale Deckung
auf einer Unterkonstruktion aus Holz angebracht. Die 60 x 30 cm
großen Schieferplatten sind mit jeweils mit zwei glänzenden
Edelstahlhaken fixiert.
In Gebieten mit hoher Feuchte- und Windbelastung wie hier in
Küstennähe werden häufig mehrschalige Wandaufbauten genutzt, bei
denen die konstruktiven und energetischen Funktionen getrennt sind.
Die vorgehängte hinterlüftete Schieferfassade übernimmt die
Aufgabe, starkes Feuchteaufkommen wie etwa Schlagregen abzuhalten.
Die innere Schale sorgt für einen guten Wärme- und Schallschutz und
besteht aus einer massiven, tragenden Betonwand, die zweilagig mit
insgesamt 25 mm Mineralwolle gedämmt ist. -si
Bautafel
Architekten: BSAA/Urbanlab nordic, Kopenhagen
Projektbeteiligte: Enemærke & Petersen, Ringsted (Generalunternehmer); Rathscheck Schiefer, Mayen (Schieferfassade)
Bauherr: Lejerbo, Valby
Fertigstellung: 2011
Standort: Cirkelhusene 1-8, 4600 Køge, Dänemark
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer, Mayen; BSAA/Urbanlab nordic, Kopenhagen; Lejerbo, Valby
Fachwissen zum Thema
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de