Nachweisfreie Bauteile

Ein rechnerischer Nachweis des Tauwasserschutzes ist nur dann erforderlich, wenn Bauteile von den Beispielaufbauten nach Anhang A der DIN 68800-2: Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau abweichen oder diese die Anforderungen an den Diffusionswiderstand von Außenbauteilen nicht einhalten (➤ Verweis: Kapitel Holzschutz). Tabelle 1 zeigt die Anforderungen an den inneren sd-Wert in Abhängigkeit vom äußeren Diffusionswiderstand für nachweisfreie Bauteile nach DIN 68800-2 bzw. DIN 4108-3: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung.1)


Beispielrechnung

Außenseitig diffusionshemmende Bauteile

Bei zunehmend diffusionshemmenden Außenschichten (sd,e > 0,3 m bis 4,0 m) und damit geringerem Trocknungspotenzial gilt der Grundsatz des 6-fachen inneren sd-Wertes nach DIN 68800-2 nur für werkseitig vorgefertigte Elemente, da hier von einer höheren Ausführungsqualität und geringen Feuchteeinflüssen bei der Montage ausgegangen werden kann. Eine Luftdichtheitsprüfung sollte immer durchgeführt werden. Auf die Ausbildung der Elementstöße ist besonders zu achten, insbesondere, wenn diese nachträglich nicht sichtbar verklebt werden können oder sollen.

Bei beidseitig geschlossenen Bauteilen der Gebäudehülle ist beim rechnerischen Nachweis des Tauwasserschutzes ein möglicher konvektiver Feuchteeintrag sowie eine evtl. erhöhte Anfangsfeuchte (z.B. Baufeuchte) in Form einer zusätzlichen Trocknungsreserve zu berücksichtigen. Der Nachweis von diffusionshemmenden (sd > 4,0 m) und – z.B. durch Abdichtungen – annährend diffusionsdichten Bauteilen (sd > 10,0 m) ist nach DIN EN 15026: Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Bauteilen und Bauelementen –Bewertung der Feuchteübertragung durch numerische Simulation zu führen ( Rechnerischer Nachweis des Tauwasserschutzes).2)


1) Holzschutz – Bauliche Maßnahmen, holzbau handbuch I Reihe 5 I Teil 2 I Folge 2, 2. Auflage 01/2023, S. 29; 2) a. a. O. S. 30; Quelle: Holzbau Deutschland Institut

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