Luftdichte Gebäudehülle und Winddichtheit
Luftdichte Gebäudehülle
Im Holzbau ist die konsequente Ausführung einer luftdichten Gebäudehülle von großer Bedeutung. Bei der Planung und Ausführung der Luftdichtheitsebene sind alle relevanten Bauteilanschlüsse nach DIN 4108-7: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie -beispiele zu berücksichtigen (s. Abbildung 1). Zur Gewährleistung der erforderlichen Dauerhaftigkeit dieser Funktionsschicht sollten Systemlösungen eingesetzt werden, die von den Produktherstellern für die jeweiligen Untergründe empfohlen werden. Zur Abdichtung von Folien- und Plattenstößen stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:
- einseitige Haftklebebänder
- zweiseitige Klebebänder oder Klebemassen
- vorkomprimierte Dichtungsbänder
- Fugenfüller mit Bewehrungsstreifen
- fachgerechte Fugenverspachtelung
Abbildung 1: Üblicher Verlauf der Luftdichtheitsebene (rot) und der Winddichtheitsebene (blau) im Holzbau (1) (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)
Abbildung 2 zeigt die Grundprinzipien für die luftdichte Ausbildung der Folienüberlappung und der Beplankungsstöße. Die Dauerhaftigkeit von Folienverklebungen kann durch Knicken und Falten beeinträchtigt werden. Um ein Ablösen der Klebebänder durch das Rückstellvermögen der Folien zu verhindern, sind die Überlappungen durch Heftung oder Anpresslatten zu sichern. Mit spritzbaren Dichtstoffen aus Acryl und Silikon kann keine dauerhafte Luftdichtigkeit nach DIN 4108-7 erreicht werden.
Abbildung 2: Prinzipien für die luftdichte Ausbildung
der Überlappung von Folien (oben) und von Beplankungsstößen (unten)
(2)(Quelle: Holzbau Deutschland Institut)
Perforationen der Luftdichtheitsschicht durch Klammern, Nägel oder Schrauben sind nur bei Holzwerkstoffen unproblematisch. Bei Folien ist dies der Fall, wenn sie kraftschlüssig durch ein Konstruktionsholz oder eine Holzwerkstoffplatte hinterlegt sind und nicht ausreißen können. Für eine sichere Ausführung, insbesondere bei Flachdächern, wird daher eine balken- bzw. sparrenparallele Verlegung empfohlen.3)
Winddichtheit
Die Winddichtheitsschicht wird auf der Außenseite der Dämmschichten angeordnet und verhindert die Hinterströmung der Dämmebene mit kalter Außenluft. Dadurch bleibt die Wirksamkeit der Dämmung erhalten und es kommt zu keiner lokalen Abkühlung der raumseitigen Oberflächen.
Im Holzbau ist die winddichte Ebene oft gleichzeitig die zweite wasserführende Ebene unterhalb der Bedachung oder einer vorgehängten Fassade. Übliche Materialien zum Herstellen der Winddichtung sind:4)
- für den Anwendungsfall geeignete wasserabweisende (hydrophobierte) Holzfaserplatten mit Nut und Feder,
- diffusionsoffene Folien (Unterspannbahnen mit ausreichender Überlappung),
- Dämmplatten in Verbindung mit Putz als Wärmedämmverbundsystem
(WDVS).
Fachwissen zum Thema
Surftipps
Baunetz Wissen Holz sponsored by:
Informationsdienst Holz | getragen durch den Informationsverein Holz, Düsseldorf
Kontakt: +49 (0) 211 9665580 | info@informationsvereinholz.de
und Holzbau Deutschland Institut e.V., Berlin
Kontakt: +49 (30) 20314533 | kontakt@institut-holzbau.de
und Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V., Wuppertal
Kontakt: +49 (0) 20276972732 | info@studiengemeinschaft-holzleimbau.de