Energetisch planen bei einer Neueindeckung

Bemessung der Dämmstoffdicke

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass bei Arbeiten, die größere Flächen als 10% einer Gesamtfläche eines Bauteils ausmachen, energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen sind. Werden zum Beispiel die Dachflächen eines Gebäudes modernisiert bzw. die Deckung erneuert, so muss nach der Verordnung eine neue oder zusätzliche Wärmedämmung eingebaut werden. Bei geneigten Dächern sind dabei U-Werte von ≤ 0,24 W/m²K einzuhalten. Die EnEV bezieht sich nur auf die von der Sanierungsmaßnahme betroffenen Bereiche und muss nicht auf andere (von der Maßnahme nicht betroffenen Bereiche) ausgedehnt werden. Bei einer Wärmedämmung mit einer Wärmeleitgruppe (WLG) von 035 (λ  = 0,035 W/mK) und bei einem Sparrenanteil von ca. 10% müsste eine Dämmung mit einer Dicke von 180 mm verwendet werden.

Gallerie

Viele ältere Gebäude verfügen jedoch nicht über Sparren in diesen Dimensionen. Hier kommt die EnEV den Planern und Bauherren entgegen. Sie legt fest, dass auch eine nachträgliche Vollsparrendämmung bei einer Sparrenhöhe von 120 cm eine ausreicht. Unberücksichtigt bleiben bei dieser Art der nachträglichen Dämmung oftmals die Trennwände oder Giebelwände, die dann weiterhin auf ihren Mauerkronen ungedämmt verbleiben. Dadurch ist die Gefahr der Schimmelbildung deutlich erhöht, denn durch die Temperaturänderung im Gefach, wird die Mauerkrone zum kältesten Bereich.

Eine Möglichkeit diesen ungewollten bauphysikalischen Vorgänge zu begegnen, ist die Aufdopplung der Sparren. Auf die Sparren werden hierbei zusätzlich z. B. 60/60 mm Kanthölzer aufgebracht. Die Dämmung wird zweilagig in jeweils der Höhe der Sparren und dann der Aufdopplung angeordnet, damit die Platten fugendicht an die Sparren und/oder die Aufdopplung anliegen.

Ist bei älteren Gebäuden der Dachstuhl nicht in der Art ausgerichtet, dass innen wie außen ebene Flächen vorhanden sind, besteht alternativ zur Aufdopplung die Möglichkeit, Holzbohlen seitlich der Sparren anzuordnen (siehe Prinzipskizze). In beiden Fällen wird durch die Aufdopplung erreicht, dass die Mauerkronen ebenfalls gedämmt sind.

Auch und gerade bei Altbausanierungen muss die Luftdichtheit der Konstruktion hergestellt werden. Nur dann kann eine schadenfreie Konstruktion garantiert werden.

Fachwissen zum Thema

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Dachgeschossausbau

Luft- und Winddichtigkeit bei geneigten Dächern

Luftdichte Konstruktionen sollen einen geregelten Transport von Feuchtigkeit durch die bestehenden Konstruktionen ermöglichen. So...

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Dachgeschossausbau

Nachträglich Dämmen im Dachgeschoss

Seit der Einführung der Energieeinsparverordnung 2002 (EnEV 2002) besteht die gesetzliche Pflicht, die oberste Geschossdecke...

Zum Seitenanfang

Dachgeschossausbau frühzeitig berücksichtigen

Ein späterer Dachausbau sollte im Idealfall bereits beim Bau des hauses berücksichtigt werden

Ein späterer Dachausbau sollte im Idealfall bereits beim Bau des hauses berücksichtigt werden

Auch wenn beim Bau eines Eigenheims noch kein Wohnraum im Dachgeschoss vorgesehen ist, macht es Sinn, bereits in der Planungsphase...

Dachinnenbekleidung

Beplankung der Dachinnenseite mit Gipskartonplatten

Beplankung der Dachinnenseite mit Gipskartonplatten

Die raumabschließenden Innenflächen eines Daches (nach DIN 276 Kosten im Bauwesen Dachbekleidungen genannt) werden für belüftete...

Dachsanierung mit diffusionsoffener Folie

Beispiel einer diffussionsoffene Folie: Die Klimamembran

Beispiel einer diffussionsoffene Folie: Die Klimamembran

Feuchtigkeit bremsen, sperren und nach außen diffundieren lassen – fachgerecht fixierte Folien und Membranen helfen dabei, Dachgeschosse und ihre Bauteile trocken und somit schadensfrei zu halten.

Energetisch planen bei einer Neueindeckung

Prinzipskizze mit seitwärts angeordneten Bohlen als Höhenausgleich und zusätzliche Höhe für eine dickere Wärmedämmung

Prinzipskizze mit seitwärts angeordneten Bohlen als Höhenausgleich und zusätzliche Höhe für eine dickere Wärmedämmung

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass bei Arbeiten, die größere Flächen als 10% einer Gesamtfläche eines Bauteils...

Luft- und Winddichtigkeit bei geneigten Dächern

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Luftdichte Konstruktionen sollen einen geregelten Transport von Feuchtigkeit durch die bestehenden Konstruktionen ermöglichen. So...

Nachträglich Dämmen im Dachgeschoss

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Seit der Einführung der Energieeinsparverordnung 2002 (EnEV 2002) besteht die gesetzliche Pflicht, die oberste Geschossdecke...

Rollläden auf Dachfenstern sparen Energie

Wärmeverluste im Überblick

Wärmeverluste im Überblick

Mit der neuen Energieeinsparverordnung ist auch der Energieausweis für Bestandsgebäude in seine Einführungsphase getreten. Wer...

Wann ist ein Dach dampfdiffusionsoffen?

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Wohin gelangt die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit? Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen gewährleisten ein geregeltes Abführen.