Rohrleitungen: Temperaturhaltesysteme
Zirkulationsleitungen und Rohrbegleitheizungen
An Warmwasserleitungen treten trotz Dämmung der Rohre Wärmeverluste durch Nicht-Nutzung auf. Diese lassen sich entweder durch ein Zirkulationssystem oder eine elektrische Rohrbegleitheizung reduzieren. Beide Systeme bewirken, dass an jeder Zapfstelle sofort warmes Wasser zur Verfügung steht – auch wenn das System länger nicht benutzt wurde oder die Entnahmestelle von der Warmwasserbereitung weit entfernt liegt. Weil der Nutzer nicht auf warmes Wasser warten muss, reduziert sich der Wasserverbrauch. Gleichzeitig verbessert sich die Hygiene des Warmwassersystems, da die Aufrechterhaltung einer Mindesttemperatur die Verminderung des Legionellenwachstums bewirkt.
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Zirkulationsleitungen werden als Umlaufleitungen bis kurz vor die Entnahmestelle geführt. Sie wälzen das warme Wasser mit einer Zirkulationspumpe im Vorlauf um, wobei die Zirkulation in der Regel durch eine Zeitschaltuhr gesteuert wird. Auf diese Weise lässt sich die Umwälzpumpe so einstellen, dass sie beispielsweise in einem Einfamilienhaus nur zu den Entnahmezeiten morgens, mittags und abends läuft. Nach der vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs herausgebrachten Richtlinie DVGW-W 551 – Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums sind Zirkulationsleitungen in Großanlagen vorzusehen. Als solche gelten Anlagen mit Warmwasserspeichern über 400 Liter Inhalt und Warmwasserleitungen mit mehr als 3 Litern Inhalt. Weitere Vorgaben sind in der Richtlinie DVGW-W 553 – Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen festgelegt.
Rohrbegleitheizungen funktionieren mit selbstregelnden
elektrischen Heizbändern, die unterhalb der Dämmung am Rohr
montiert werden. Sie passen ihre Heizleistung automatisch an, d.h.
sie erhöhen die Temperatur, wenn das Warmwasser kälter ist als die
geforderte Temperatur und verringern sie, wenn das Wasser zu warm
wird. Rohrbegleitheizungen können, wie auch die Zirkulationspumpen,
mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt werden. Dadurch lassen sich
beispielsweise Temperaturabsenkungen bei Nacht und Aufheizungen zum
Zweck der Keimtötung vornehmen. Rohrbegleitheizungen werden auch
zur Enteisung an Dächern und Dachrinnen installiert.
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