DIN 4108 Beiblatt 2: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Wärmebrücken
Das Gebäudeenergiegesetz GEG 2023 ist in Kraft getreten –
als Novellierung des seit 01. November 2020 geltenden GEG, welches
das bisherige Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die
Energieeinsparverordnung (EnEV) und das
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ablöste. Die DIN 4108
wird regelmäßig aktualisiert, um neue technische Entwicklungen und
gesetzliche Anforderungen zu berücksichtigen. Aktuell bildet sie
die relevante Grundlage für den Wärmeschutz von Gebäuden in
Deutschland. Im GEG §24 Einfluss von Wärmebrücken ist
geregelt, dass Wärmebrückenzuschläge nach DIN 4108 Beiblatt 2:
Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden zu ermitteln
sind. Beispiele für die Planung und Ausführung von Wärmebrücken
können aus dem aktiven Beiblatt 2 der DIN 4108 vom März 2023
entnommen werden.
Gallerie
Beim Nachweis für den Wärmeschutz können die Wärmebrücken auf drei verschiedene Arten in Ansatz gebracht werden:
- mit einem pauschalen Wärmebrückenzuschlag nach Kategorie A oder
B
- mit einer Berechnung nach DIN 4108 Beiblatt 2
- mit Einzelberechnungen.
Bei der ersten Variante – dem pauschalen Wärmebrückenzuschlag – wird dieser in Kategorie A mit 0,05 W/m²K, in Kategorie B mit 0,03 W/m²K für die Berechnung angesetzt. Bei einer Ausführung nach DIN 4108 liefert das Beiblatt 2 Planungs- und Ausführungsbeispiele, welche die Anforderungen an eine wärmebrückenarme Verbindung erfüllen. Die Details sind anhand von Prinzipskizzen verschiedener Anschlüsse aus dem Hochbau dargestellt. Werden die vorgegebenen Wärmeleitfähigkeiten für die in den Skizzen angegebenen Schichten eingehalten, gilt die Detailausbildung als wärmebrückenarm. Gilt dies für die Ausbildung aller Wärmebrücken, kann der verminderte Wärmebrückenzuschlag von 0,05 W/m²K in Ansatz gebracht werden.
Seit 2023 gilt eine weitere Angleichung zum Einfluss von Wärmebrücken in §24: Ein Gleichwertigkeitsnachweis ist – wie in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – für alle Wärmebrücken erforderlich, auch für solche mit niedrigeren U-Werten als in den Musterkonstruktionen aus Beiblatt 2 zur DIN 4108. Neben der wärmebrückenarmen Anschlussausbildung von Balkonplatten sind u.a. auch Lösungsmöglichkeiten für unterschiedliche Ausbildungen der Attika beschrieben.
Bei der dritten Variante werden alle Wärmebrücken einzeln berechnet und nachgewiesen.
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