Schachclub in Chanty-Mansijsk/RUS

Fassade aus Edelstahl-Schindeln

Im Landesinneren Russlands, am Rande des Flusses Irtych und nicht weniger als 3.000 km von Moskau entfernt, liegt die Kleinstadt Chanty-Mansijsk. Bekannt ist sie als Veranstaltungsort für die Weltpokale im Schachspiel, die der Schachweltverband seit 2005 dort alle zwei Jahre organisiert. Die 39. Schacholympiade ließ 2010 viel Aufmerksam in den internationalen Medien erwarten, aus diesem Grund beauftragte die Regierung der Region Chanty-Mansijsk den niederländischen Architekten Erick van Egeraat mit dem Entwurf für einen Schach- und Billardclub, dessen Architektur einen besonderen Akzent in der Stadt setzen sollte.

Gallerie

Das inzwischen realisierte Gebäude befindet sich auf einem Grundstück in der Nähe der Innenstadt und liegt einer belebten Parkfläche gegenüber. Der ursprüngliche Entwurf sah ein gemeinsames Gebäude für den Schach- und Billardclub vor, doch wurde diese Idee unter anderem wegen des engen Zeitplans überarbeitet. Die beiden Nutzungen sollen nun in jeweils einem Gebäude untergebracht und später eventuell durch eine internationale Schule für Boxtraining ergänzt werden. Realisiert ist bisher nur der Schachclub, der sich als zweigeschossiger, organisch geformter und metallisch glänzender Baukörper präsentiert.

Besucher betreten das Gebäude über ein Eingangsfoyer, von dem eine Treppe ins erste Obergeschoss führt. Dort befindet sich eine natürlich belichtete Aufenthaltszone, die dem großen Spielsaal vorgelagert ist. Ein umlaufender Gang verbindet diesen Bereich mit verschiedenen Verwaltungsräumen und kleineren Spielsälen, die sich wie ein Ring um den großen zentralen Spielsaal legen. Dieser ist akustisch so geplant, dass eine ruhige und nach außen abgeschottete Atmosphäre entsteht. Eine Tribüne und Bühne sind erhöht an den Kurzseiten des rechteckigen Raumes angeordnet, die Tische für die Schachspieler befinden sich gut sichtbar dazwischen. Diese Anordnung ist flexibel und lässt sich für andere Veranstaltungen der Stadt anpassen.

Fassade
Die Fassade des Schachclubs besteht aus rautenförmigen, matt glänzenden Edelstahl-Schindeln, die wie die Schuppen eines Fisches wirken. Ihre Materialität, Größe und Anordnung ermöglichen es der Gebäudehülle, extreme Temperaturschwankungen auszugleichen.

Optisch legt sich die Hülle eng um das organisch geformte Tragwerk, das aus Stahlbeton besteht und mit Holz verkleidet wurde. Im Innenraum entsteht dadurch die Wirkung eines Holzbaus. Von außen ist das Holz hinter den wenigen Öffnungen in der Fassade zu sehen. Diese sind im Wesentlichen horizontal, verengen und erweitern sich jedoch auf eine Weise, die in der geschuppten Gebäudehülle an die Kiemen eines Fisches erinnert.

Die für die Zukunft geplanten Gebäude sollen sich im Hinblick auf Raster, Farbigkeit, Formate und Materialität auf den Schachclub beziehen, aber als eigenständige Baukörper individuell gestaltet sein.

Bautafel

Architekt:  Erick van Egeraat, Rotterdam/NL
Projektbeteiligte:
István Balogh, Anna Döbróssy, Lili Gulbert, Anna Malec-Was (Innenarchitektur); dbEVE (Renderings), SKU-Diana Iglina (Projekt Manager), MTM (Tragwerk), SMG/Ekoterm (Haustechnik)
Bauherr: Schachverband Chanty-Mansijsk, Okrug Schachverband
Fertigstellung:
2010
Standort:
Lopareva Street, Chanty-Mansijsk/RUS
Bildnachweis: Erick van Egeraat, Rotterdam/NL

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Materialien

Metalle

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Materialien

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

Weil Stahl über ein hohes Elastizitätsmodul verfügt, ermöglicht seine Verwendung weit gespannte Fassadenkonstruktionen mit schlanken Profilen.

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