Sonderkonstruktion: Beheizte Fassaden
Unter dem Begriff Fassadenheizung oder beheizte Fassaden sind Fassadenbauteile zu verstehen, die in ihren Profilen z.B. das Medium Wasser zum Wärmetransport führen. Oder die als separate Systeme mit wasserführenden Rohren oder elektrischen Heizelementen ausgestattet, an der Profilkonstruktion einer Fassade befestigt sind. Elektrische Elemente dienen in der Regel weniger der Raumheizung, sondern eher einer gezielten Kondensatvermeidung. Bei den aufgesetzten Systemen handelt es sich meistens um verdeckt liegende Kupferrohre, die über spezielle Verbindungsteile die Wärme auf die Fassadenprofile – üblicherweise aus Aluminium – leiten und von dort dem Raum zuführen. Aufgesetzte Systeme lassen sich an jeder Fassadenkonstruktion befestigen. Optisch am wenigsten auffallend lassen sie sich am besten in Pfosten-Riegel-Konstruktionen integrieren.
Gallerie
Die klassische Art der beheizten Fassade besteht jedoch aus Hohlkammerprofilen aus Aluminium oder Stahl. Diese werden meist in Pfosten-Riegelbauweise verarbeitet. Die Profile werden so dimensioniert und verbunden, dass Wasser als integraler Bestandteil der Konstruktion die Hohlkammern komplett oder nur teilweise durchströmt.
Ziel der beheizten Fassaden ist es, durch eine großflächige Anordnung der wärmeabgebenden Oberflächen eine gleichmäßige Abgabe von Strahlungswärme in den Raum zu erhalten. So ist die Anordnung vieler Riegel für den gleichmäßigen Heizeintrag günstig. Diese Form der Raumheizung reduziert Kältezonen vor der Fassade und schließt Wärmekonzentrationen aus, wie sie durch herkömmliche Heizkörper entstehen. Zudem wird eine gleichmäßige Raumtemperatur bis annähernd an die Fassade erreicht, so dass auch der fassadennahe Raum z.B. für Personenarbeitsplätze zur Verfügung steht. Ebenfalls von Vorteil ist, dass eine Kondensatbildung auf den inneren Fassadenbauteilen auch bei sehr geringen Außentemperaturen ausgeschlossen ist und sich der Kaltluftabfall bei hohen Fassaden stark reduziert.
Beheizte Fassadenkonstruktion bestehen in der Regel aus zwei Dichtebenen, die primäre Dichtebene bilden die raumseitigen Verglasungsdichtungen. Der Übergang dieser Dichtungen erfolgt meistens überlappend, im Dach- und in Schrägbereichen erfolgt die integrierte Entwässerung kaskadenartig innerhalb der Konstruktion. Öffnungselemente können in allen gängigen Systemen, z.B. als Kipp-, Klapp-, Dreh-, Drehkippflügel-Fenster, inklusive Steuerung oder motorischen Antrieben eingesetzt werden. Ausfachungen können aus transparenten, transluzenten oder opaken Materialien bestehen. Zur Befestigung der Verglasung und als sekundäre zweite Dichtebene kommen standardmäßig horizontale und vertikale Andruckleisten zur Ausführung, auf die üblicherweise unterschiedlich gestaltete Deckleisten aufgeklippst werden. Punktförmig gehaltene Verglasungen können ebenfalls in die Konstruktion eingesetzt werden.
Riegelanschlüsse können je nach System der Fassadenheizung
geschraubt oder geschweißt ausgebildet werden. Sämtliche Elemente
erhalten kreislaufbezogene Anschlüsse für Vor- und Rücklauf. Die
Befestigung der Elemente erfolgt toleranzausgleichend mittels Los-
und Festlager. Die bauphysikalisch dichten Anschlüsse zum Rohbau
werden umlaufend wasser- und luftdicht, in der Regel durch
mechanisch fixierte und geklebte Folien oder Zargen hergestellt und
wärmegedämmt ausgebildet. Um die Strahlungswärme möglichst
verlustfrei nutzen zu können und den gesetzlichen Anforderungen zu
entsprechen, müssen die beheizten Flächen gegen die unbeheizten
Ausfachungen der Konstruktion besonders wärmeisoliert
werden.
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt 0711 / 9751-0 | info@mhz.de