Hotel Mama Shelter in Paris
Gebäudeautomation mit BACnet-Bussystem, Einzelraumregelung über ein LON-Netzwerk
Auf dem Pariser Friedhof Père-Laichaise fanden Schriftsteller wie Oscar Wilde und Marcel Proust, der Komponist Chopin, die Designerin Eileen Gray, der Musiker Jim Morrison und viele andere ihre letzte Ruhestätte, was die als Park angelegte Begräbnisstätte zum Anziehungspunkt für Touristen macht. Doch auch die angrenzenden Viertel sind einen Besuch wert, wie z.B. das Künstlerviertel Saint Blaise östlich des Friedhofes. Dort gibt es viele Cafés und Ateliers – Übernachten könnte man hier z.B. im Hotel Mama Shelter, das mit seiner Innenraumgestaltung nach Plänen des Designers Philippe Starck Bezüge zur Umgebung herstellt. Der Entwurf für das Gebäude stammt aus der Feder des französischen Architekten Roland Castro. Für den Namen ließen sich die Betreiber durch das Lied „Gimme Shelter“ von den Rolling Stones inspirieren.
Gallerie
Dem Neubau musste eine alte Autowerkstatt weichen, die über und
über mit Graffiti bedeckt war. Der Designer griff diese Kunstform
für die Innenraumgestaltung auf. Nun schmücken Schriftzüge und
Grafiken – sie erinnern an farbige Kreidezeichnungen auf schwarzen
Grund – die Decken des Restaurants, der Pizzeria und der Bar.
Großflächige Wandbilder wurden in der Bar installiert, Schriftzüge
an den Wänden und stark gemusterte Teppiche setzen Akzente in den
Hotelzimmern. Von denen gibt es insgesamt 172 in dem
siebengeschossigen Gebäude. Sie variieren von 15 m² bis 35 m², vom
einfachen Doppelzimmer bis zur Suite mit eigener Terrasse. Jedes
Zimmer ist mit einer Kitchenette und einer Kaffeemaschine
ausgestattet. Statt eines Fernsehers verfügen die Zimmer über einen
eigenen Computer mit kostenlosem Internetzugang.
Elektro/Gebäudetechnik
Alle Bereiche des Hotels – die Zimmer, das Restaurant, die
Bar und der Freizeitbereich – sind mit einer Gebäudeautomation ausgestattet. Damit wird die
zentrale Lüftungsanlage geregelt, optimiert, gesteuert und
überwacht. Mehrere Regelkreise und Automationsstationen sorgen für
einen reibungslosen Ablauf. Die Managementebene übernimmt ein
Gebäudemanagement-System, das sowohl ferngesteuert als auch von
eingebundenen Stationen bedient und gesteuert werden kann. Die
Kommunikation der einzelnen Stationen untereinander und mit der
Zentrale erfolgt über ein BACnet-Bussystem.
Über ein LON-Netzwerk wird die energieeffiziente
Einzelraumregelung in jedem Hotelzimmer realisiert. Insgesamt
wurden 192 LON-Raumregler verbaut, die die Automationsebene der
Gebäudeautomation übernehmen. Auf der Feldebene kommen
Fensterkontakte, Temperaturmessgeräte und Bewegungsmelder zum
Einsatz. So werden z.B. beim Öffnen eines Fensters die
Radiatorventile automatisch geschlossen, um keine Wärme zu
verschwenden, und gleichzeitiges Heizen und Lüften/Kühlen
verhindert. Die Raumbediengeräte kommen alle passend zur
Innenraumgestaltung in Schwarz zum Einsatz.
Bautafel
Architekten: Roland Castro, Atelier Roland Castro Sophie Denissof et Associés, Paris
Projektbeteiligte: Philippe Starck, Paris (Innenarchitektur); Kieback & Peter, Berlin (Steuerungs- und Regeltechnik, Gebäudeautomations- und Gebäudemanagement-Systeme)
Bauherr: Familie Trigano und Cyril Aouizerate, beide Paris
Fertigstellung: 2008
Standort: 109, Rue De Bagnolet, Bezirk 20 Ménilmontant, 75020 Paris
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