Brandschutz mit Beton
Die hohe Leistungsfähigkeit von Beton gegenüber einer
Brandbeanspruchung lässt sich mit folgenden Eigenschaften
beschreiben: Bei den im natürlichen Brand eintretenden Temperaturen
von bis zu 1.000 °C
- bleibt Beton weitgehend fest,
- trägt Beton nicht zur Brandlast bei,
- leitet Beton den Brand nicht weiter,
- bildet Beton keinen Rauch,
- setzt Beton keine toxischen Gase frei.
Beton erfüllt in der Regel ohne zusätzliche Maßnahmen wie etwa
Schutzanstriche oder Bekleidungen die geforderte Feuerwiderstandsklasse (nach DIN 4102 bzw. DIN EN
13501-2). Für die sogenannte heiße Bemessung gilt dabei der
Eurocode 2, Teil 1-2 (DIN EN 1992-1-2 NA Bemessung und
Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken -
Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall),
in dem Brandschutznachweise für die Tragwerksbemessung von
Stahlbeton- und Spannbetonkonstruktionen festgelegt sind.
Beton gilt als Baustoff, der nicht brennbar und nicht entzündbar
ist und sich beständig gegen Schwelbrände zeigt, die sehr hohe
Temperaturen erreichen und Brände immer wieder entfachen können.
Beton gibt keine brennbaren Teilchen ab, die eine Ausbreitung des
Brandes beschleunigen könnten. Da die Betonmasse außerdem über eine
sehr hohe Wärmespeicherkapazität verfügt, ist der
Durchwärmungswiderstand ebenfalls sehr hoch, das heißt, der Beton
wirkt hitzeabschirmend. Damit bleibt der Temperaturanstieg in den
Bauteilen sehr gering. Innere Querschnittsbereiche bleiben von
der Wärmeentwicklung lange unberührt, das Festigkeitsverhalten von
Beton wird nicht eingeschränkt.
Beton eignet sich für Konstruktionen, die als Brandschutzbarrieren
und Fluchtmöglichkeit dienen sollen, etwa Treppenhäuser, Wände und
Decken. Bei Löscharbeiten verringert sich durch sie die Gefahr
einstürzender brennender Bauteile. Zudem entwickelt Beton keine
toxischen Gase oder Rauch und verhindert damit die Ausbreitung von
umweltschädlichen Gasen. Seine stofflichen Eigenschaften
ermöglichen bei sinnvoller Planung, gegen Brandgefahr sichere
Bauwerke zu errichten.
In der Regel werden bei Betonwänden, die brandschutztechnisch richtig dimensioniert sind, Temperaturen von bis zu 500 °C im Innern des Querschnittes nicht erreicht. Deshalb bleiben unter Berücksichtigung der tatsächlichen Lasten und einer relativ niedrigen Erwärmung des Betons die Tragfähigkeitseigenschaften sowohl während eines Brandes als auch danach weitgehend erhalten. Aus diesen Gründen kann Beton nach einer Brandbeanspruchung meist wieder instand gesetzt werden, z.B. mit Spritzbeton.
Spezielle Betonarten, die bei erhöhten Anforderungen zum EInsatz
kommen können, sind der sogenannte Feuerschutzbeton sowie - im
Tunnelbau - Betone mit Kunststoffasern (Polypropylen). Letztere
schmelzen im Brandfall und sorgen so dafür, dass im Beton mehr
Poren entstehen, die wiederum ein explosives Abplatzen des Betons
vermeiden.
Fachwissen zum Thema
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