Herausforderung Regenwasser 2021-22
gfw Praxiswissen – Vulkan Verlag, Essen 2022
100 Seiten, Format DIN A 4, broschiert oder als E-Book
Preis: 17,50 EUR
ISBN 978-3-8356-7457-8 (Print); 978-3-8356-7458-5 (E-Book)
Wie ist zunehmenden Starkregenereignissen und Überflutungen einerseits, langanhaltenden Trockenperioden und Wasserknappheit andererseits zu begegnen? Welche Disziplinen können gemeinsam Lösungen entwickeln, welche beispielhaften Planungen, Quartiere und bauliche Anlagen, aber auch kommunale Regelwerke und Industrieprodukte existieren bereits? Antworten darauf finden sich in Herausforderung Regenwasser 2021-22, herausgegeben von Hella Runge.
Naturkatastrophen seien ernst zu nehmen und dürfen nicht schnell wieder in Vergessenheit geraten, betont die Herausgeberin im Editorial. Im Sinne der Nationalen Wasserstrategie – initiiert im Juli 2021 – sollten Gewässer- und Hochwasserschutz unbedingt im Fokus bleiben. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Technik und Kommunalpolitik sei notwendig, um nachhaltige Konzepte zu entwickeln; gefragt sind Stadtplanerinnen und Naturwissenschaftlerinnen, Ökonomen, Ingenieure und Gesellschaftswissenschaftlerinnen, um einen Wandel einzuleiten bei Neuplanungen und Sanierungen. Die bestehenden kommunalen Flächennutzungspläne seien infrage zu stellen: Nichtstun sei immer teurer!
Dargelegt werden zunächst die Klassifizierungen von Starkregen, dessen Spektrum und räumlich-zeitliche Ausprägung. Einen beispielhaften Überflutungs- und Rückstauschutz stellt das „Neue Wallufer" dar, ein Quartier in Lübeck, das unmittelbar am Stadtgraben Wohnen, Büros und Gastronomie vereint. Wie sich Künstliche Intelligenz sinnvoll in die Starkregenvorsorge einbringen ließe, beleuchtet der anschließende Beitrag. Ein Interview mit einer durch die Flutkatastrophe im Ahrtal Betroffenen legt dar, wie problematisch es ist, Bauland im Überschwemmungsgebiet auszuweisen. Sie fordert, Fördergelder für Umsiedlungsmaßnahmen einzusetzen.
Im Beitrag „Umgang mit Extremwetter – Drei Strategien für Städte” wird prognostiziert, dass ab 2030 die Nachfrage das Wasserangebot um 40 Prozent übersteigt. Unbedingt müsse mehr Raum für Wasser und Menschen in der Stadt geschaffen werden: durch mehr Natur in der Stadt. Das Auffangen, der Rückhalt von Regenwasser, die Integration von Wasser im öffentlichen Raum, durchlässige Straßenbeläge, Dächer zur Regenwassernutzung, Regenwassertanks in der Stadt, überflutbare Parkplätze und Plätze als Regenrückhaltebecken sind gangbare Maßnahmen dafür. Einige Bundesländer haben Leitfäden entwickelt, einige Kommunen mit der Starkregenvorsorge begonnen: Baden-Württemberg und Hamburg beispielsweise.
Jüngst realisierte Beispiele zeigen, wie klimaangepasste
Quartiersentwicklung aussehen kann, wie sich anhand smarter
Kanalnetzsteuerung intensive Dachbegrünung mit unterirdischen
Speicher- und Versickerungsanlagen verbinden lassen. Oder wie die
Be- und Entwässerung durch Baumrigolen funktioniert, die
beispielsweise in Berlin, Bochum und Hamburg noch nicht so lange,
in Stockholm und Vancouver aber schon viele Jahre praktiziert wird.
-us
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