Brandschutz für Solargründächer

Untersuchungen zur Brandlast von Gründächern mit PV-Anlagen

In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach der Nutzung von Dachflächen. Sie sind für gewöhnlich die am wenigsten verschatteten Gebäudeteile und tragen durch ihre häufig dunklen Oberflächen zur Erwärmung des Mikroklimas bei. Das Solargründach ermöglicht eine multifunktionale Nutzung dieser Flächen, indem es sowohl Klimaschutz als auch Klimaanpassung vereint. Allerdings wirft der Einsatz von PV-Anlagen in Kombination mit Gründächern neue Fragen auf. Insbesondere die Anforderungen an den Brandschutz sollten in Hinblick auf Flugfeuer und strahlende Wärme gewährleistet sein.

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Mit einer unternehmensinternen Untersuchung wollte der Hersteller Optigrün herausfinden, ob Solargründächer eine erhöhte Brandgefahr darstellen. Ziel des Versuchs war es, Bedenken von Nutzer*innen auszuräumen und eine Grundlage für Versicherungsentscheidungen zu schaffen. Dabei stellten die Forscher*innen die Hypothese auf, dass ein Gründach keine Brandlast darstellt, sondern einen aktiven Schutz für die Dachkonstruktion bietet.

Versuchsaufbau

Der Hersteller führte den Brandversuch an einer Solaraufständerung mit einer Neigung von fünf Grad und einem Gründach mit folgendem Schichtaufbau durch:

  • Trenn-, Schutz- und Speichervlies
  • Bodenplatte
  • Festkörperdrainage
  • Filtervlies
  • Extensivsubstrat
  • Vegetation
  • Solar-Unterkonstruktion (Bügel, Schnellmontageschienen, Modulklemmen)
  • Photovoltaikmodul

Für das Versuchsmodell wählten die Forscher*innen Bedingungen, die einen Brandschaden begünstigen. Beispielsweise nutzten sie von dem brennbaren Substrat eine Schicht von 4 cm, anstelle der regulären 6 cm. Zusätzlich waren alle Bauteile vollständig trocken.

Während des Brandversuchs maßen zwei Thermometer an verschiedenen Positionen die Temperatur: in der Aluminium-Schnellmontageschiene über dem Energieeintrag und zwischen Filtervlies und Substrat unter dem Energieeintrag. Zusätzlich erfassten die Forscher*innen die Brandausbreitung und -geschwindigkeit, indem sie die Fläche außerhalb des Brandherdes dokumentierten.

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Durchführung und Beobachtungen

Bei dem Versuch wurden zwei unterschiedliche Brandintensitäten getestet: Die erste Untersuchung führten die Forscher*innen mit einem Gasbrenner durch, die zweite mit einem Brandkorb. In beiden Fällen kam eine trockene, hohe Vegetation zum Einsatz und die Brenndauer betrug jeweils zehn Minuten.

  • Gasbrenner: Bei der Durchführung erfolgte keine Ausbreitung des Feuers, lediglich die Pflanzen in unmittelbarer Nähe verbrannten. Die maximale Temperatur in der Aluminium-Schnellmontageschiene betrug 233°C, während unterhalb des Substrats eine Temperatur von 31°C herrschte.

  • Brandkorb: Bei der Durchführung erfolgte keine Ausbreitung des Feuers und der beschädigte Bereich beschränkte sich auf die Standfläche des Korbes. Die gemessenen Temperaturen betrugen in der Schiene maximal 450°C und unterhalb des Substrats 30°C. Das PV-Modul wurde bei dem Versuch stark beschädigt, trat aber nicht in Wechselwirkung mit dem Gründach.

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Ergebnisse und Empfehlungen

Mit dem Versuch zeigt Optigrün, dass Solargründächer keine zusätzliche Brandlast darstellen. Den Ergebnissen zufolge schützt eine Begrünung den darunterliegenden Dachaufbau vor weiteren Schäden. Die Forscher*innen gehen davon aus, dass sich das hoch aufgeständerte Solarpanel positiv auf das Brandverhalten ausgewirkt hat. Über das Brandverhalten bei einer auf der Dachabdichtung flach aufliegenden PV-Anlage kann das Experiment keine Auskunft geben.

Der Schutzfaktor von Dachbegrünungen ist besonders relevant für Kunststoffabdichtungen wie PVC, FPO oder EPDM-Bahnen, da diese nicht grundsätzlich eine harte Bedachung darstellen. Geschützt wird die Dachabdichtung ebenfalls vor UV‑Strahlung, hohen Temperaturamplituden sowie Hagel. Solargründächer bedeuten neben den wirtschaftlichen und ökologischen Erträgen somit auch Schutz und eine höhere Lebensdauer für die Dachkonstruktion.

Quelle: Optigrün international

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