Die Kombination von Begrünung und Solarsystemen auf Dächern hat
sich seit mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten bewährt. Sie
ermöglicht eine multifunktionale Nutzung von Dachflächen, indem sie
sowohl den Klimaschutz als auch die Anpassung an den Klimawandel an
einem Ort vereint.
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Bei der Installation von Photovoltaik- bzw. Solarthermie-Anlagen
auf Dächern sind bestimmte Prinzipien von entscheidender Bedeutung,
um die langfristige Funktionsfähigkeit sowohl der Anlage als auch
der Begrünung zu gewährleisten:
Vermeidung von Verschattungen der Solar-Module, um eine
optimale Energieerzeugung sicherzustellen.
Ausreichender Abstand zwischen den Modulen und Modulreihen, um
eine problemlose Instandhaltung zu ermöglichen.
Regelmäßige und fachgerechte Instandhaltung, um eine
nachhaltige Leistung beider Systeme zu gewährleisten.
Ein wichtiger Fortschritt für die Verbreitung von
Solargründächern war die Einführung von auflastgehaltenen
Montagesystemen, die Eingriffe in die Dachkonstruktion und
-abdichtung vermeiden. Im Allgemeinen unterscheidet man bei
Solaranlagen auf Flachdächern zwischen zwei Montagesystemen:
befestigte und auflastgehaltene Systeme. Wegen der
potenziellen Schadensrisiken werden auflastgehaltene Montagesysteme
bevorzugt.
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Aufbau von auflastgehaltenen Solargründächern
Bei auflastgehaltenen modularen Montagesystemen wird die
Solaranlage durch die Auflast des Gründachaufbaus stand- und
verwehsicher auf der Dachfläche befestigt. Der Aufbau des
Montagesystems erfolgt auf einer geeigneten Dachkonstruktion und
einer wurzelfesten Abdichtung. Als erste Schicht wird ein
Schutzvlies ausgelegt, das die Abdichtung vor mechanischer
Beschädigungen schützt. Darauf wird üblicherweise eine Basisplatte
zur Verfüllung mit Substrat und Lastenaufnahme verlegt, die oft auch
über eine Dränage- und Wasserspeicherfunktion verfügt. Die
Basisplatte liegt in der Regel eben auf der Schutzlage, kann bei
einer zusätzlichen Dränageschicht aber auch auf dem Filtervlies der
Dränschicht aufgebracht werden. Die Entwässerung erfolgt durch die
Basisplatte selbst oder durch die darunterliegende Dränageschicht.
Die zu erbringende Mindestauflast wird vom Systemanbieter unter
Berücksichtigung der objektbezogenen Gegebenheiten berechnet.
Auf der Basisplatte wird das Montagesystem für die Solaranlage
befestigt, die eigentlichen Solarmodule werden anschließend auf
Modultragschienen aufgelegt und durch Modulklemmen gesichert. Das
Aufbringen der Vegetation sollte erst nach der Montage der
Solaranlage erfolgen, um Schäden an der Begrünung zu vermeiden.
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Ausrichtung der Solarmodule
Auch auf Gründächern können Solaranlagen mit verschiedenen
Ausrichtungen umgesetzt werden. Üblich sind die Ausrichtung der
Solarmodule Richtung Süden (Süd-Verlegung), Richtung Ost-West
(Ost-West-Verlegung) und der senkrechte Einbau. Die Wahl der
Himmelsrichtung hängt davon ab, ob eine Einspeisung ins Stromnetz
oder der Eigenverbrauch die Zielsetzung ist. Um eine konstante
Stromversorgung in nordeuropäischen Breitengraden zu ermöglichen,
ist eher eine Ost-West-Ausrichtung zu empfehlen. Die Süd-Verlegung
bietet sich für die Netzeinspeisung an, da die intensive
Mittagssonne recht hohe, aber kurzzeitige Erträge bringt.
Was bei der Ausführung zu beachten ist
Grundsätzlich ist bei der Installation der Solarmodule auf den
nötigen Abstand zwischen Attika und äußerster Modulreihe zu achten.
Ein Abstand von mindestens 2,50 m gewährleistet die Verwehsicherheit, vermeidet die Verschattung und
sichert Pflege- und Wartungsgänge. Beachtet werden muss auch, dass
Solaranlagen in den Eck- und Randbereichen des Daches eine höhere
Auflast, also größere Substratstärken benötigen.
Wichtig bei der Süd-Verlegung ist, dass sich die Module nicht
gegenseitig verschatten. Dazu muss der Modulreihenabstand abhängig
von der Lage und dem niedrigsten Sonnenstand, die Modulhöhe und der
Aufständerungswinkel groß genug gewählt werden. Bei der
Ost-West-Verlegung werden die Module mit einem flachen
Neigungswinkel abwechselnd in Richtung Osten und Westen
verlegt.
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Eine noch recht junge Verlegeform ist der bifaziale, senkrecht
geständerte Aufbau der Solarmodule. Diese Art der Installation
ermöglicht, dass von beiden Seiten Licht in elektrische Energie
umgewandelt werden kann.
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