Tanzen unter maßgeschneiderten Zeltdächern
Geschützte Außenbereiche à la Frei Otto
Zu den populärsten Bauten des Architekten Frei Otto gehören seine leichten Zeltdachkonstruktionen, mit denen er ab den 1960er-Jahren der deutschen Bautradition eine Note Leichtigkeit verlieh. Seine an Masten und Stahlseilen aufgespannten, zumeist textilen Konstruktionen entbehrten kaum einer Form und fanden ihre wohl komplexeste Entfaltung in der Bedachung des Münchner Olympiastadions von 1972 – hier nicht aus Stoff, sondern aus Glas. Obwohl also gespannte Zeltdachkonstruktionen keine Neuheit mehr sind, haben sie an ihrer Leichtigkeit vermittelnden Anziehungskraft nichts eingebüßt. Und so ist es erfreulich, dass sich ein Bildhauer-Duo aus Berlin und Leipzig auf die Vermietung und Maßanfertigung des nachhaltigen Klassikers für den Außenbereich spezialisiert hat. Unter dem Firmennamen Stoffdach fertigen sie textile Dächer, die das große Vorbild Frei Otto zwar immer erkennen lassen, aber doch ganz eigene Kreationen sind.
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Alles fing mit einer informellen Tanzveranstaltung unter freiem Himmel an, die die beiden Gründer von Stoffdach, Carlo Leopold Broschewitz und Jan Jeschke, ins Leben riefen, als sie Studenten der Bildhauerkunst in Halle an der Saale waren. Einige erfolgreiche und einige sprichwörtlich ins Wasser gefallene Veranstaltungen später war die Idee zu einem selbstgebauten Stoffdach nach dem Vorbild der im Studium liebgewonnenen Kreationen Frei Ottos geboren. Dieses Dach kam so gut an, dass sich die Tanzveranstaltung zu einer festen Größe etablierte. Die Besucherzahlen stiegen und in den Studenten reifte die Idee zur Unternehmensgründung. Mittlerweile nach Berlin übergesiedelt, profitierten die beiden von ihrer Vernetzung zur Kultur- und Technoszene der Stadt: Mit inzwischen drei zur Vermietung angebotenen Stoffdächern wurden Orte wie der legendäre Club Bar 25 oder das Fusion Festival beschattet.
Heute vermietet das Duo weiterhin Zelte für den temporären Einsatz. Das Kerngeschäft liegt aber auf dem Entwurf und der Fertigung von dauerhaft installierten Maßanfertigungen. Neben Privatleuten zählen Gastronomiebetriebe, Kindergärten, aber auch Kultureinrichtungen zu ihrer Kundschaft. Interessierte finden die Zeltdachkonstruktionen von Stoffdach in Berlin etwa am Haus der Kulturen der Welt, der Boulderhalle Berta Block oder dem Sisyphos Club. Letzteres ist das jüngste der zahlreichen Projekte im Portfolio und soll Tanzende beschatten und vor Regenschauern schützen. Das Dach überspannt einen länglichen Hof zwischen zwei Bestandsbauten und setzt sich aus drei freien Formen zusammen. Es besticht durch die rot-weiß gestreifte Farbgebung, mit der es an ein Zirkuszelt erinnert.
Durch ihr individuelles Design und eine darauf abgestimmte Bauweise heben sich die Zelte von Stoffdach vom Wettbewerb ab. Für die Zeltdachkreationen wird zunächst mittels eines 3D-Scanners am Bauplatz Maß genommen. In Gesprächen mit den Kunden werden grundlegende Vorstellungen sowie Sonderwünsche aufgenommen. Diese interpretieren die Zeltbauer sodann in den Entwurf der Schnitte und der Stützelemente hinein. Bevor die Membran angefertigt wird, geht der Entwurf in die Tragwerks- und Ausführungsplanung, in der etwa die Auswirkungen von Wind- und Schneelasten simuliert werden. Funktioniert alles, wird das Zeltdach durch ein professionelles Team vor Ort montiert. Nähere Informationen zum Zeltverleih, allen Referenzen und der Möglichkeit zur Anfertigung eines maßgefertigten Zeltdaches sind auf der Webseite des Unternehmens zu finden (siehe Surftipps).
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