Sonnensegel
Die zumeist als horizontal ausgerichtete Überkopfverschattung dienenden Sonnensegel eignen sich für die flexible Verschattung von Terrassen, Atrien, Innenhöfen oder anderen Freiflächen. Als spezielle Maßanfertigungen werden sie optimal an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und etwa an Architektur oder Vegetation befestigt. Alternativ werden sie frei und teils sogar mobil im zu beschattenden Raum mittels einer eigens dafür konzipierten Tragkonstruktion aufgestellt.
Gallerie
Die Verwendung textiler Stoffbahnen zur Verschattung findet in Sonnensegeln die älteste bekannte Form des nicht natürlichen, beweglichen Sonnenschutzes. Tierfelle, die die Öffnungen von Höhlen und Behausungen schützten, kamen zum Einsatz seitdem Menschen sesshaft wurden. Bereits in der Antike boten Stoffe einen feststehenden oder auch aufrollbaren Schutz vor Strahlung, der bis heute, etwa in Form des spanischen Toldo, zur Verschattung von Straßenräumen seine Verwendung findet. Doch ebenfalls bereits in der Antike gewannen Sonnenschutzsysteme enorm an Komplexität, so beispielsweise ein riesiges Sonnensegel aus Segeltuchplanen über dem Kolosseum in Rom, das sogenannte Velarium. Es war an Masten befestigt, über Seile mit dem Boden verankert und musste von mehr als 1000 erfahrenen und speziell ausgebildeten Matrosen hochgezogen werden.
Moderne Sonnensegel sind in dreieckigen, viereckigen, quadratischen, trapez- oder parallelogrammförmigen Varianten erhältlich, doch auch ovale und organischere Formen, die sich wie bei durchgelatteten Bootssegeln ergeben können, sind möglich. Sie werden fest vor Ort verankert, können aber dennoch einfach auf- und abgebaut oder zumindest zusammengerollt werden. Um faltenfrei gespannt zu werden, sollten ihre Abmessung eher etwas kleiner gewählt werden, um ein Durchhängen und Instabilität zu vermeiden. Wird das Segel im Freien aufgestellt, ist auf eine Neigung für den Regenwasserablauf zu achten.
Die für Sonnensegel verwendeten Markisengewebe aus Acryl und PVC-Planstoffen sind widerstandsfähig und so beschaffen, dass sie eine langlebige Qualität bieten, auch wenn sie den wechselnden Belastungen durch das Wetter ausgesetzt sind. Die Stoffe sind zwar in den unterschiedlichsten Farben erhältlich, in weißer und transluzenter Ausführung reduzieren sie allerdings den Tageslichteintrag in den angrenzenden Räumen am wenigsten. Werden sie unterhalb von Glasdächern angebracht, bieten sie nicht die gleiche Wirksamkeit wie ein außen liegender Sonnenschutz. Weil die Sonneneinstrahlung die Glashaut des Gebäudes ungehindert durchdringen, die dabei entstehende Erwärmung der belichteten Gegenstände jedoch nicht entweichen kann, können sich Räume trotz innen liegenden Sonnenschutzes überhitzen (Treibhauseffekt).
Bei feststehenden Sonnensegeln werden die umlaufenden Säume in
der Regel als Hohlsäume vernäht und zusätzlich innen liegend mit
einem Gurt versteift und vernäht. Der dadurch äußerst reißfeste
Rand kann die entstehenden Kräfte auf die Befestigungsecken
übertragen. Durch eine konkav nach innen geformte Ausbildung der
umlaufenden Säume wird eine hohe Spannung der Sonnensegel erreicht.
Der Stoff kann so bei einer entsprechenden Spannung an den Ecken
nicht mehr durchhängen. Die Vorteile eines Sonnensegels im
Allgemeinen liegen in
- seiner hohen Festigkeit
- der Möglichkeit, große Spannweiten zu erreichen,
- seiner vergleichsweise flexiblen und kostengünstigen Anschaffung und Montage
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