Verdunkelung
Zwischen lichtdicht und blickdicht besteht ein wichtiger Unterschied: Viele blickdichte Behänge versperren zwar die Durchsicht, lassen aber noch immer etwas Licht hindurch. Selbst ein Vorhang aus blickdichtem Stoff ist keine vollwertige Verdunkelung, da auch im geschlossenen Zustand über die offenen Randbereiche noch immer Licht hindurchkommt. Eine normgerechte Verdunkelung ist eine Vorrichtung, mit der eine Öffnung durch einen aufrollbaren Behang lichtdicht verschlossen werden kann. Das heißt, sie muss in geschlossenem Zustand absolut lichtdicht sein.
Gallerie
Der Behang der Verdunklung besteht aus dem Fallstab und einem Flächengewebe in zwei Ausführungen. Vereinzelt werden auch einwandige Rollladenstäbe aus Kunststoff oder Aluminium verwendet. Der klassische Behang, besteht aus waagerechten Holzstäbchen mit 2,4 mm Durchmesser, mit senkrechten Baumwollfäden engmaschig verwebt und einseitig mit lichtdichter, ultrarotsicherer und alterungsbeständiger Spezialfolie kaschiert. Er vereinigt gutes Wickelverhalten mit hoher Breitenstabilität bei kleinen Ballendurchmessern, standardmäßig zeigt die Beschichtung zur Raumseite. Das Trägergewebe besteht meistens aus dem schwer entflammbaren Garn Trevira CS, mit aufgeschweißten Taschen für Aluminium-Aussteifung, einseitig beschichtet mit lichtdichtem PVC.
Für den lichtdichten Abschluss auf der Fensterbank sorgt ein Fallstab, meistens ein Aluminium-Hohlkammerprofil eloxiert oder farbbeschichtet, mit seitlichen Führungsgleitern und einem schaumstoffgefüllten Dichtungsschlauch an der Unterseite. Ist keine Fensterbank vorhanden, so muss eine Einfallschiene verwendet werden, dies ist ein U-Profil, in welches der Fallstab einläuft und mit zusätzlichen Dichtungen für einen lichtdichten unteren Abschluss sorgt. Führungsschienen aus stranggepresstem Aluminium, in der Regel mindestens 60 mm tief, mit zusätzlichen Dichtbürsten und einer mattschwarzen Auskleidung vermeiden Lichtreflektionen. Im Bereich des Auslassschlitzes am Rollkasten muss in voller Breite eine Ablaufleiste (Rutschleiste) vorhanden sein. Der Antrieb erfolgt mit Gurtzug (kleinere Anlagen), Kurbelgetriebe und Motor. In der Regel werden Rohrmotoren eingesetzt, bei großen gekuppelten Anlagen werden vereinzelt auch Getriebemotoren mit Kettenantrieb eingesetzt.
Bei Neu- oder Umbauten werden Verdunklungsanlagen in der Regel in die Decke eingebaut. Auf eine spezielle Rollraumverkleidung kann verzichtet werden, wenn gewährleistet ist, dass über die Decke kein Licht eintreten kann. Auf die Ablaufleiste kann auf keinen Fall verzichtet werden. Für den nachträglichen Einbau, aber auch für den Deckenanschluss sind Fertigelemente lieferbar. Als Abrechnungsmaße gelten nach DIN 18073 Rollläden, Markisen und sonstige Abschlüsse im Bauwesen für Verdunklungen: Die Breite der Anlagen, gemessen bis Hinterkante Führungsschienen und die Höhe von Mitte Welle bis Unterkante Einfallschiene. Bei Verdunklungs-Fertigelementen ist die Höhe bis Oberkante Rollkasten anzugeben (Hinweis notwendig).
Horizontal-Verdunklung
Im horizontalen Bereich, z.B. in Lichtkuppeln, ist die
vollständige Verdunklung kein Problem. Hier bietet die
Horizontal-Verdunklung, die in der Regel über einen Elektromotor
mit Federwellengegenzug angetrieben wird, die beste Lösung. Die
Federwelle und Rohrmotorwelle sind in einem abgeschrägten
Kompaktkasten untergebracht.
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