Vorgehängte und hinterlüftete Fassaden
Bauphysikalische Eigenschaften
Bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden (VHF) - egal ob mit einer Bekleidung aus Schiefer oder aus einem anderen Material - befindet sich die Wärmedämmung außen auf der tragenden Wand, sodass eine lückenlose und wärmebrückenarme Ausführung entsteht, die für den winterlichen Wärmeschutz besonders günstig ist. Zusätzlich kann die Dämmschicht den Anforderungen des Wärmeschutzes entsprechend angepasst werden.
Gallerie
Der sommerliche Wärmeschutz beruht zu einem Großteil auf
der Hinterlüftung. Sie gewährleistet, dass ein potenzieller
Wärmestau bzw. ein Aufheizen zwischen Wärmedämmung und Fassade
weitgehend verhindert wird. Außerdem erwärmt sich die Außenwand
selbst weniger und langsamer als bei dem direkten Kontakt mit der
Sonneneinstrahlung. Schwankungen in der Außentemperatur wirken sich
weniger auf das Raumklima aus als bei anderen
Konstruktionsarten.
Da das partiell eindringende Regenwasser von dem
vorhandenen Luftstrom in kurzer Zeit abgeführt wird, bleibt die
Wärmedämmung voll funktionstüchtig. So gewährleistet z.B. der
Naturwerkstein einer vorgehängten hinterlüfteten
Fassade vollständigen Regenschutz trotz offener Fugen.
Im Vergleich zu ungedämmten Wänden lassen sich bei VHF - je nach Dämmmaterial und gewählter Ausführungsdicke - bis zu 15 dB Schallverbesserungen erreichen.
Der Feuchteschutz innerhalb der Bauteile beruht bei dieser Konstruktionsart auf der Verlagerung des Taupunktes aus der Wand in den Dämmungsbereich. Dadurch entsteht die Taufeuchte in der Dämmschicht und kann dort schneller und besser abgeführt werden als im tragenden Material.
Der Transport von Innenraumfeuchte nach Außen - die Wasserdampfdiffusion - ist bauphysikalisch bei VHF in Kombination mit einer diffusionsoffenen Wärmedämmung sichergestellt und funktionstüchtig, es wird keine Dampfbremse benötigt.
Die Wärmespeicherung in der Wand wird bei vorgehängten hinterlüfteten Außenwandkonstruktionen durch die Erhöhung der Wärmespeicherkapazität mit der Dämmung verbessert. Außerdem erfolgt bei kurzzeitiger Unterbrechung oder Absenkung der Beheizung (z.B. im Nachtbetrieb) der Temperaturausgleich der Raumluft langfristiger.
Insgesamt kann von einem generellen Gebäudeschutz durch die VHF
ausgegangen werden, so sind die tragenden Außenwände vor
klimatischen Temperaturschwankungen durch die Wärmedämmung
geschützt, starke thermische Belastungen der Wand werden
abgepuffert und durch die ständige Abführung der Feuchtigkeit
können auch Korrosionsschäden vermieden werden.
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