Haus am Platz in Berlin

Wärmepumpe mit Erdwärmesonden

Dass sich moderne Architektur durchaus mit dem repräsentativen Baustil des 19. Jahrhunderts verträgt, hat der Architekt Wolfram Popp in Berlin bewiesen. In einem alten Villenviertel hat er für eine fünfköpfige Familie ein großzügiges Wohnhaus entworfen, das sich in den Altbestand am Augustaplatz im Bezirk Steglitz-Zehlendorf einfügt, ohne sich anzubiedern. Die Villen rund um den kreisrunden Platz entstanden ab 1860 nach englischem Vorbild. In den 1960er Jahren wurden dort, wo der 2. Weltkrieg Baulücken hinterlassen hatte, Bungalows errichtet. Heute steht die gesamte Bebauung unter Denkmalschutz und vermittelt noch immer die typische Atmosphäre einer urbanen Gartenstadt.

Gallerie

Für das Haus am Platz musste ein nicht denkmalgeschütztes Wohnhaus weichen. Obwohl die Behörde zunächst nur einen eingeschossigen Bau erlaubte, der bei einer Wohnfläche von rund 350 Quadratmetern fast die gesamte Grundstücksfläche beansprucht hätte, konnten die Planer einen zweigeschossigen Baukörper durchsetzen, weil er den Charakter der Villenkolonie wahrt. In ihr Entwurfskonzept banden sie das höhere Nachbargebäude ebenso ein wie eine mit Säulen bestückte Grundstücksmauer aus dem 19. Jahrhundert.

Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich der offene Wohnraum mit Küche, im Obergeschoss die privaten Zimmer der Familie. Trotz dieser eher typischen Raumorganisation unterscheidet sich das Wohnhaus von anderen seiner Art, denn es erlaubt eine flexible Nutzung. Bis auf das Bad besitzt jedes der Zimmer zwei Zugänge. Anstelle von Türen sind alle Öffnungen mit großen Schiebeelementen versehen. Keine der inneren Wände ist tragend. So bleibt der Grundriss variabel und lässt sich bei Bedarf anpassen. Wesentliches Gestaltungselement im Obergeschoss ist das umlaufende, 1,20 Meter hohe Bandfenster, vor dem eine ebenfalls umlaufende Sitzbank eingebaut ist.

Das Gebäude ist eine Stahlkonstruktion, an welche die Außenwände aus vorgefertigten Vollholzelementen angehängt wurden. Diese besitzen einen U-Wert von 0,21 W/m²K. Ihr Aufbau von innen nach außen ist wie folgt: 1,5 cm Gipskarton, 34 cm Massiv-Holz-Mauer, 4 cm Holzfaserdämmstoff, 1 cm Putz. Auf eine voluminöse Wärmedämmung verzichteten die Planer. Als Decken kamen Spannbeton-Hohldielen zum Einsatz, die als konstruktive Scheiben die Horizontalkräfte übertragen. Alle Schiebeelemente sind thermisch getrennte Alu-Glaskonstruktionen. Mit diesem Aufbau ist das Gebäude etwa 40% leichter als vergleichbare Bauten. Verschattungselemente waren ebenfalls nicht notwendig, da eine hundertjährige Eiche auf der Südseite sowie weitere Bäume für eine ausreichende Verschattung im Sommer sorgen.

Von außen fällt das Gebäude vor allem durch die Fächermanschette für das Brüstungs- und Attikaband auf. Bei ihr handelt es sich um eine speziell gefertigte Konstruktion, die technisch und gestalterisch geschützt ist und den ansonsten großflächig verglasten Baukörper einfasst. Die Farbkomposition aus unterschiedlichen Blau- und Gelbtönen ähnelt einem Strichcode, dessen Erscheinung in Abhängigkeit der Lichtverhältnisse und des Betrachtungswinkels variiert.

Energiekonzept
Eine Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden versorgt das Gebäude mit Wärme zum Heizen und für die Brauchwasserbereitung. Der Jahresheizwärmebedarf beträgt rund 35.000 kWh/a. Fünf Erdwärmesonden in 99 Meter Tiefe gewinnen die notwendige Wärme für den Wärmepumpenbetrieb. Die Wärmeverteilung im Haus erfolgt vollständig über eine Fußbodenheizung im Niedertemperaturbetrieb. Für das Flachdach ist noch eine Photovoltaik-Anlage geplant, die umweltfreundlichen Strom liefern soll.

Bautafel

Architekten: Planpopp, Berlin
Projektbeteiligte: Johann Schneider, Berlin (Tragwerk und energetische Planung); Kissel-Rapid, Solingen (Bauausührung); Königliche Gartenakademie, Berlin (Gartengestaltung); MHM Massiv-Holz-Mauerwerk, Hawangen (Brüstungs- und Attika-Bänder); Skyframe, Ellikon a.d.Thur (Verglasung); IbW - Ingenieurbüro Wärme, Berlin (Technische Gebäudeausrüstung); Stiebel Eltron, Holzminden (Wärmepumpe)
Bauherr: privat
Standort: Augustaplatz, Berlin
Fertigstellung: 2011
Bildnachweis: Planpopp, Berlin

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