Einfamilienhaus Just K in Tübingen

Wärmepumpe, Solarthermie, Lüftung mit WRG

Inmitten einer eng bebauten Wohnsiedlung in Tübingen sticht ein Gebäude deutlich hervor: Das Just K genannte Einfamilienhaus, das nicht nur durch seine graue Farbe und Außenhaut auffällig ist, sondern auch aufgrund seiner turmartigen Form mit verschieden geneigten Dach- und Wandflächen. Der Massivholzbau ist zudem ein Passivhaus. Geplant wurde es von den Architekten Martenson und Nagel Theissen, sie entschieden sich für den Turmbau, weil die kleine Grundstücksfläche und die einzuhaltenden Abstandsflächen zu den Nachbarn wenig Spielraum hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Fläche boten. Und die wird benötigt, besteht die Familie doch aus sechs Personen. Die Höhe des Gebäudes und seine Lage an einem Südhang haben zudem den Vorteil, dass es seinen Bewohnern einen weiten Blick auf die Stadt und das Schloss Tübingen bietet.

Gallerie

Auf insgesamt 138 m² stehen den zwei Erwachsenen und vier Kindern sieben Wohnräume zur Verfügung. Ändert sich die familiäre Situation, lässt sich das Haus in zwei Wohneinheiten (81 und 57 m²) mit separaten Eingängen aufteilen. Ermöglicht wird dies durch das differenzierte Raumgefüge im Inneren. In der wärmeren Jahreszeit kommt zusätzliche Wohnfläche hinzu: Der Balkon bietet mit 12 m² und der teilweise überdachte Vorplatz mit 23 m² noch mehr Platz.

Die Wohnräume sind stufig in unterschiedlichen Höhen angeordnet. Die Bewohner betreten das Haus durch den tiefer gelegten Eingang und steigen dann einige Stufen hinauf in die helle Wohnküche im Erdgeschoss und gelangen in das gestaffelte Wohnzimmer. An der Nordwand ist in einer Nische das Mini-Büro der Hausherrin und das Gäste-WC angeordnet. Einige Stufen weiter höher gelangt man in den niedrigeren, intimeren Wohnbereich im Obergeschoss mit drei Schlafzimmern, Einbauschränken und einem Bad. Die gedeckte Außentreppe fungiert als Eingangsbereich für die obere Wohneinheit. Sie führt auch zu einem lauschigen Gartenplatz im rückwärtigen Teil des Grundstücks. Der Spitzboden auf der Galerie dient als multifunktionaler Raum für die Bewohner. Möblierung und Treppen sind Bestandteil der Architektur und wurden als solche in Material und Form mit geplant. Für die Innenräume wählten die Architekten eine Verkleidung aus hellen Kreuzlagen-Holzelementen mit gelaugten und geseiften Oberflächen.

Die Höhenstaffelung der Räume bestimmt auch die Klima-Zonierung des Hauses. Sie ist in das Passivhauskonzept eingebunden. Der Eingangsbereich mit Garderobe bildet eine Kaltluftschleuse. Die turmartige Kubatur lässt die Warmluft während der Sommermonate über den Kamineffekt nach oben strömen. Während die Warmluft im Sog nach oben steigt, strömt kühle Luft aus dem Tiefhof nach. Im Eingangsbereich bleibt so die kalte Außenluft gefangen. In der Wohnküche herrschen mittlere Temperaturen und im etwas höher liegenden Wohnzimmer ist es am wärmsten. Die Südfassade wird für den passiven Solareintrag genutzt. Im Sommer schützen Fensterläden vor Überhitzung der Räume. Der Energieverbrauch des Hauses beträgt 14,4 kWh/(m²a).

Heizung/Lüftungskonzept
Das Passivhaus wird über ein Kompaktgerät belüftet, beheizt und mit Warmwasser versorgt. Zusätzlich unterstützt eine Solarthermie-Anlage die Heizung. Die um 10° nach Süden geneigte Dachfläche ist mit Sonnenkollektoren bestückt. Das Kompaktgerät besteht aus einem Lüftungsmodul mit Wärmerückgewinnung, einer Wärmepumpe für Raumheizung und Brauchwassererwärmung sowie einem Brauchwasserspeicher. Bei der Wärmepumpe handelt es sich um eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Für die Raumheizung ist ein Wärmetauscher in der Zuluft enthalten. Unter der angehobenen Betonplatte befinden sich 75 m Leitungen für einen Luft-Erdwärmetauscher und eine Rigole für Regenwasser.

Bautafel

Architekten: Amunt Architekten: Martenson, Aachen und Nagel Theissen, Stuttgart
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro von Fragstein, Ramberg (Tragwerksplanung); Jörg Lammers, Berlin (Klimaingenieur); Drexel und Weiss Energieeffiziente Haustechniksysteme, Wolfurt/A (Hersteller Kompaktgerät Heizung/Lüftung)
Bauherr: Katrin Martenson und Dominik Bless-Martenson
Fertigstellung: Juni 2010
Standort: Justinus-Kerner-Straße, Tübingen
Bildnachweis: Brigida González für Amunt Architekten, Stuttgart

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