La Casa di Chiara e Stefano in Varese
Offene Feuerstelle sorgt für Behaglichkeit
Wegen ihrer zahlreichen Parks und öffentlichen Gärten wird die oberitalienische Stadt Varese oft als Città Giardino, als Gartenstadt, bezeichnet. Auch die Landschaft ringsum hat einiges zu bieten: umgeben von Hügeln und Flüssen liegt Varese nahe des Lago Maggiore am Fuß des Campo dei Fiori Bergmassivs, das mit seinen bis 2.000 Meter hohen Gipfeln zu den Luganer Voralpen zählt. In privilegierter Lage auf einer Anhöhe über der Stadt haben die Architekten Nicoletta Binello und Paolo Gelso vom ortsansässigen Büro Duearchitetti ein Wohnhaus realisiert, das sich über große Glasfassaden zur Landschaft öffnet.
Gallerie
Um das steile Gelände bestmöglich auszunutzen, verteilten die Architekten das Raumprogramm La Casa di Chiara e Stefano auf zwei Ebenen. Das untere Geschoss des lang gestreckten Stahlbetonbaus schmiegt sich in den Hang. Dort liegen die Schlafräume, ein Studio und ein Fitnessbereich, in der Etage darüber der Wohnbereich, der wie ein Felsblock auf der darunterliegenden Struktur ruht. Hier befindet sich auch der Haupteingang. Auf der Südwestseite des Gebäudes bieten geschosshohe Glasflächen weite Ausblicke und lassen Licht und Wärme ins Haus. An der Nordseite ist ein Schwimmbecken in den Boden vor dem Wohnraum eingelassen, südseitig wurden auf beiden Ebenen Terrassen realisiert.
Wenige Materialien und Farben prägen die Innenräume. Sie sind
offen gestaltet, lassen sich bei Bedarf aber durch Schiebewände
abtrennen. Im oberen Stockwerk dominieren gedeckte Grau- und
Brauntöne, der Boden besteht aus Sichtestrich. Die sich an
Sonnentagen auf den Oberflächen scharf abzeichnenden Schlagschatten
sind Teil des Gestaltungskonzepts. Im unteren Geschoss ist die
Farb- und Materialpalette deutlich heller und wärmer. Hier wurde
ein honigfarbener Holzboden verlegt, Wände, Decken und
Einbauschränke sind weiß gestaltet.
Heizung
Für Wärme und Gemütlichkeit an kühlen Tagen sorgt ein minimalistischer Scheitholzkamin im Wohnbereich des Hauses. Die nach vorne offene Stahlkonstruktion weckt Assoziationen an eine Esse und bietet den Bewohnern freie Sicht auf die Flammen. Die Holzscheite werden auf einer Stahlplatte verbrannt. Zusätzliche Verbrennungsluft wird durch einen Rost zugeführt. Durch den groß bemessenen Rauchabzug aus Stahl entsteht eine natürliche Konvektion, die dafür sorgt, dass die entstehenden Rauchgase über das Dach ins Freie abziehen. Die Rückwand der Feuerstelle grenzt direkt an die Glasfassade, sodass die Flammen in der Nacht nach außen strahlen. Die Warmwasserbereitung erfolgt elektrisch.
Bautafel
Architekten: Duearchitetti, Varese
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2016
Standort: Varese, Italien
Bildnachweis: Simone Bossi, Varese
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